Der Kurzschwänzige und der Südliche Kurzschwänzige Bläuling – Ausbreitung im Tandem?

Der Kurzschwänzige Bläuling und sein südlicher Bruder gehören ebenfalls zu den Klimaprofiteuren unter den Tagfaltern und haben sich in den letzten Jahren insbesondere im Mittelland ausgebreitet. Der Kurzschwänzige und der Südliche Kurzschwänzige Bläuling – Ausbreitung im Tandem? weiterlesen

Der Frühling steht vor der Türe – Blütenpflanzen-Empfehlungen für den insektenfreundlichen Garten

Diese Blüten dienen als wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten und sind daher sehr empfehlenswert für einen insektenfreundlichen Garten. Der Frühling steht vor der Türe – Blütenpflanzen-Empfehlungen für den insektenfreundlichen Garten weiterlesen

Artenförderprojekte 2023

Insektenwelt und Biodiversität haben in den vergangenen Jahren weiter gelitten. Das Insektensterben, die Zerstörung und der Verlust von Lebensräumen gehen weiter, die Artenvielfalt nimmt ab. Es gibt aber auch Lichtblicke: Oft leisten Mitglieder des EVB einen grossen Beitrag zum Schutz und der Förderung von Insekten oder wichtigen Biotopen.

Die Abteilung Naturförderung (ANF) des LANAT unterstützt jedes Jahr Artenförderprojekte für Insekten, die von Mitgliedern des EVB ausgeführt werden. Auch 2023 können 2 Projekte unterstützt werden. Eingabetermin ist der 28. Februar 2023.

Informationen und Antragsformular:
Anleitung und Vergabekriterien
Formular Projektantrag Unterstützung Insekten-Artenförderprojekte
Projektbeispiel Lamia textor, Weberbock
Projektbeispiel Phengaris nausithous, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Beitragsbild: Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), Daniel Roesti, Wasen i.E. Diese Schrecke bewohnt trocken-warme Gebiete mit spärlicher Vegetation, viele ihrer Lebensräume sind in den letzten Jahrzehnten zerstört worden, sie ist potentiell gefährdet. Das Tierchen wurde daher von Pro Natura als „Tier des Jahres 2023“ nominiert. CC BY-SA-NC 4.0

Das EVB Archiv wird in die Burgerbibliothek überführt

Beatrice Mark und Kurt Streit konnten die Inventarisierung des EVB Vereinsarchivs nach mehrjähriger Arbeit vor Kurzem abschliessen. Heute Nachmittag brachten sie das Archiv in die Burgerbibliothek. Das EVB Archiv wird in die Burgerbibliothek überführt weiterlesen

Der Asiatische Laubholzbock ist zurück

Er ist zurück in der Schweiz: der Asiatische Laubholzbock, Anoplophora glabripennis (ALB). Einige Jahre lang hatte man ihn im Griff: Befallsherde in Winterthur, Marly und weiteren Standorten konnten unter grossem finanziellem Aufwand eliminiert werden. Seit 2019 galt die Schweiz als ALB-frei. Der Asiatische Laubholzbock ist zurück weiterlesen

Wespenplage – alle Jahre wieder!

Im Sommer ist es meist wieder soweit: Es droht die Wespenplage! Die Wespen schwirren um den Teller und werden oft so richtig lästig. Was dagegen unternommen werden kann und warum die Tiere dennoch sehr viel Gutes haben, kann diesem Beitrag im Medaillon Online der Burgergemeinde Bern entnommen werden.


Beitragsbild: Porträt der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris). CC BY-SA 4.0 Sophie Giriens, Fribourg, Schweiz.

EVB Abend-Exkursion nach Biglen zu Daniel Mosimann

Es war einer der ersten heissen Sommerabende. Mehr als 20 Insektenfreunde aus dem EVB hatten am 14. Juni den Weg zu Daniel Mosimanns Biodiversitätsoase in Biglen gefunden. Im Verlauf des Abends hat uns „Dänu“ über sein Gelände geführt, wir haben viel Interessantes erfahren. Zum Abschluss wurden wir von Karin und Dänu mit einem  feinen Apéro verköstigt. EVB Abend-Exkursion nach Biglen zu Daniel Mosimann weiterlesen

Teamwork – à la Zehrwespe

Eine Gallmücke und eine Zehrwespe bei der Eiablage. Teamwork, könnte man fast meinen. Aber dem ist nicht ganz so. Denn während die Schilfstängelgallmücke (Microlasioptera flexuosa, unten im Bild) ihren Legebohrer in den Stängel bohrt, Teamwork – à la Zehrwespe weiterlesen

Schweizer Wildbienen durch Imkerboom gefährdet

Den Schweizer Wildbienen geht es laut einem Beitrag auf SRF (siehe unten) nicht gut: Gemäss Wildbienen-Experte Christophe Praz von info fauna/CSCF in Neuchâtel dürfte die Hälfte der einheimischen Arten bedroht und zehn Prozent bereits Schweizer Wildbienen durch Imkerboom gefährdet weiterlesen

Das Thema „Insekten essen“ ist gegessen

In der Presse war es nur noch eine Fussnote gegen Ende des letzten Jahres: Die Migros nimmt die Insektensnacks aus dem Sortiment. Somit verkauft von den Grossen nur noch Coop Produkte, die Insekten enthalten. Ist Insekten essen passé? Das Thema „Insekten essen“ ist gegessen weiterlesen

Der Weisse Waldportier – Der Grösste macht grosse Sprünge

Der Weisse Waldportier ist ebenfalls einer der Klimaprofiteure unter den Tagfaltern. Er hat sich vom Jura  her Richtung Mittelland und Nordalpen ausgebreitet. Der Weisse Waldportier – Der Grösste macht grosse Sprünge weiterlesen

Bericht Insektenvielfalt in der Schweiz

Vor kurzem ist ein Bericht über den Zustand der Insektenvielfalt in der Schweiz erschienen, welcher das Insektensterben beleuchtet und Handlungsoptionen aufzeigt. Einige EVB Mitglieder haben Beiträge geliefert. Wir haben uns im EVB schon öfters mit dem Thema beschäftigt und dazu im Dezember 2019 auch eine Podiumsdiskussion organisiert.

Ein Blick in den Bericht der SCNAT lohnt sich auf jeden Fall!


Beitragsbild: Ausschnitt Titelbild des SCNAT Reports über die Insektenvielfalt in der Schweiz. CC BY-NC-ND 4.0 Thomas Marent, Neuenhof, Schweiz.

Der Brombeer-Perlmutterfalter – Aus Südwesten ist er gekommen

Der Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne) kam vor 1990 in der Schweiz nur im Wallis sowie ganz lokal im Jura vor, wobei hier eine Verbindung zu einem Vorkommen im angrenzenden Frankreich bestand. Auch in den elsässischen Trockenwäldern war er verbreitet. Nun breitet er sich wie die anderen Klimaprofiteure in der Schweiz aus. Der Brombeer-Perlmutterfalter – Aus Südwesten ist er gekommen weiterlesen

«Natur braucht Stadt»: Der EVB macht an Umweltanlässen mit

Ende August und Anfang September beteiligte sich der EVB mit Informationsständen und öffentlichen Nachtfalter-Lichtfängen an mehreren Umweltanlässen, u.a. an «Natur braucht Stadt». «Natur braucht Stadt»: Der EVB macht an Umweltanlässen mit weiterlesen

Ein Beispiel für den herausragenden Wert von altem Museumsmaterial

EVB-Vorstandsmitglied Michael Balkenohl hat in einem fast hundertseitigen Werk eine Artengruppe der Clivina (Grabläufer, Laufkäfer) aufgrund von Museumsmaterial revidiert. Hunderte von Stunden mit akribischen Recherchen und die Untersuchung von fast tausend Käfern waren nötig, um die Arbeit abzuschliessen. Die Monographie beinhaltet einen neuen Bestimmungschlüssel, Wiederbeschreibungen und die Beschreibung 13 neuer Arten. Eine davon trägt zu Ehren von EVB-Ehrenmitglied Christoph Germann den Namen Clivina germanni. Germann hat Balkenohl bei seiner Arbeit tatkräftig unterstützt. Grundlegend für die Arbeit war das Vorhandensein und der Zugang zu altem Museumsmaterial. Die Arbeit ist ein offensichtliches Beispiel für die Bedeutung von Belegsammlungen, welche zu oft in Frage gestellt wird. Ein Beispiel für den herausragenden Wert von altem Museumsmaterial weiterlesen

(Keine) Auswirkungen der Grippe-Pandemie 1918/19 auf den EVB!

In einem langen Leben wiederholen sich manche Ereignisse, das gilt für Menschen genauso wie für Organisationen. Der EVB mit seiner über 160-jährigen, gut dokumentierten Geschichte war nicht nur «Zeitgenosse» von Kriegen und Katastrophen, sondern auch einer Pandemie. Der aktuelle Corona-Seuchenzug mit seinen starken Auswirkungen auch auf das Vereinsleben der letzten knapp zwei Jahre veranlasste zu einem kleinen Rückblick, ob die Spanische Grippe von 1918/19 Konsequenzen für die EVB-Aktivitäten hatte. (Keine) Auswirkungen der Grippe-Pandemie 1918/19 auf den EVB! weiterlesen

Vereinsausflug Hohtenn 2021 ein Erfolg

Der EVB Vereinsausflug Hohtenn vom 27. Juni 2021 lockte eine grosse Gruppe an Mitgliedern ins Wallis, genauer gesagt in die Umgebung des Bahnhofs von Hohtenn. Für einmal waren wir nur einen Tag unterwegs, da die Planung aufgrund der Pandemie schwierig war. Vereinsausflug Hohtenn 2021 ein Erfolg weiterlesen

Der Malven-Dickkopffalter – Ein Tagfalter mit Schwirrflug

Nur selten wird dieser unauffällige dunkelbraune Malven-Dickkopffalter beobachtet, der nicht wie die «normalen» Tagfalter von Blüte zu Blüte gaukelt sondern sich mit einem schnellen und zielgerichteten Schwirrflug fortbewegt. Wie andere Klimaprofiteure breitet er sich in der Schweiz aus.

Der Malven-Dickkopffalter – Ein Tagfalter mit Schwirrflug weiterlesen

Insekten brauchen eine umweltschonende Landwirtschaft

Der Entomologische Verein Bern (EVB) empfiehlt ein Ja zur Trinkwasserinitiative, über die am 13. Juni abgestimmt wird. Die Insektenkundler befürchten, dass ohne klares Votum des Volkes für eine umweltschonende Landwirtschaft der Nutzungsdruck auf die landwirtschaftlichen Flächen in der Schweiz zunehmen wird. Ein Ja zur Initiative ist ein Bekenntnis gegen das Insektensterben und die Erhaltung der Biodiversität! Insekten brauchen eine umweltschonende Landwirtschaft weiterlesen

„Gläuf“ der Insekten zum Bundeshaus

«Natur braucht Stadt – Mehr Biodiversität in Bern». Dies ist 2021 das Motto des Themenjahres von Stadtgrün und dem Botanischen Garten Bern. Die Kommission Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) beteiligt sich mit drei Kunstprojekten, die sich mit dem Thema Biodiversität und deren Förderung in der Stadt Bern auseinandersetzen. „Gläuf“ der Insekten zum Bundeshaus weiterlesen

Der Karstweissling – Plötzlich war er auch bei uns

Mit dem Karstweissling starten wir eine kleine Reihe über Klimaprofiteure bei den Tagfaltern. Das sind Arten, die sich aufgrund des Klimawandels auch bei uns etablieren oder ausbreiten können. Weitere Beiträge werden in loser Folge erscheinen.

Der Karstweissling – Plötzlich war er auch bei uns weiterlesen

Der Durchbruch beim Essen von Insekten steht noch aus

Seit 4 Jahren sind in der Schweiz Insekten für den menschlichen Verzehr zugelassen. Auf dem Teller sind Mehlwürmer, Heimchen und Wanderheuschrecken aber ein Nischenprodukt geblieben. Der Durchbruch beim Essen von Insekten steht noch aus weiterlesen

Ein Rüssler namens Bruno Manser

Bruno Manser ist jedem bekannt: er engagierte sich für Natur und Volk auf Borneo und ist seit dem Jahr 2000 verschollen. Nun hat der EVB-Rüsselkäferspezialist Christoph Germann eine neu entdeckte Art nach Manser benannt: Seticotasteromimus brunomanseri. Ein Rüssler namens Bruno Manser weiterlesen

Schlafende Wildbienen: Auch Insekten sind mal müde!

Alle Tiere gehen mal zu Bett, selbst so kleine Insekten wie die Kegelbiene auf dem Bild. Das Besondere dabei ist ihr Verhalten. Schlafende Wildbienen beissen sich nämlich mit ihren Oberkiefern an einem Halm oder Zweig fest und schlafen in dieser ungewöhnlichen Position ein. Dabei sind Beine und Flügel eng an den Körper gepresst und erwecken damit ein bisschen den Eindruck, dass das Tier nicht mehr lebendig ist. Das einzige, was nicht an der Körper gepresst wird, sind die Fühler der Biene.

Auch bei Wildbienen geht es nicht ohne gründliche Abendtoilette. Wie das Video zeigt beissen sich schlafende Wildbienen mit den Mundwerkzeugen an einem Zweig fest und putzen sich ausgiebig. Dabei bewegen sich – ausser dem Kopf – sämtliche Körperteile: Brust, Hinterleib sowie Beine, Flügel und Fühler. Schlafende Wildbienen: Auch Insekten sind mal müde! weiterlesen

Hungerwespe versus Schwertwespe: Belagerung im Insektenreich

Eine parasitische Hungerwespe (Aulacus striatus, rechts im Bild) berührt mit den Antennen eine Schwertwespe (Xiphydria prolongata), welche daran ist, ihre Eier in ein Stück Totholz abzulegen. Die Belagerung durch den Parasitoiden nimmt sie ungerührt hin, obwohl für ihren Nachwuchs höchste Gefahr besteht.

Die interessante Beobachtung zu diesen seltenen Arten gelang Gerd Reder in Monsheim (Rheinland-Pfalz / Deutschland). Er hat darüber auch einen Artikel geschrieben, welcher hier heruntergeladen werden kann. Sehr empfehlenswert! Foto CC BY-SA 4.0 Gerd Reder, Flörsheim-Dalsheim, Deutschland.

Der EVB Vorstand während der Corona Pandemie

In Zeiten der Corona Pandemie auch beim EVB ein mittlerweile vertrautes Bild: Alle Treffen finden online statt! Hier präsentieren sich die Mitglieder des EVB Vorstands, aufgenommen anlässlich der letzten Vorstandssitzung vor der Hauptversammlung vom 2. März 2021. Von oben links: Hannes Baur (Webmaster), Michael Gilgen (Präsident, grün umrandet), Bernhard Jost (Bibliothekar), Michael Balkenohl (Kassier), Julia Lanner (Vizepräsidentin, neu), Martin Albrecht (Sekretär), Lukas Straumann (Beisitzer).

Ein neuer Mäher soll die Insekten retten!

Dass das Mähen von Wiesen für viele Insekten den sicheren Tod bedeutet, ist bekannt. Vor allem das Mähen und „Mulchen“ von Strassenböschungen ist oft ein Eingriff in die letzten Refugien spezialiserter Arten. Das Baudepartement des Kantons Aargau geht nun neue Wege:  Es hat sich einen „Ökomäher“ beschafft, der Insekten, Igeln und Fröschen nicht den Garaus machen soll. Ein neuer Mäher soll die Insekten retten! weiterlesen

Von wegen bärenstark – ameisenstark!

Dass Ameisen grosse Lasten tragen können, ist nichts Neues. Diese Ameise hier hat sich aber eine besondere Aufgabe vorgenommen: Sie schleppt nämlich einen toten Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida), der in Sachen Grösse und Von wegen bärenstark – ameisenstark! weiterlesen

Die Schweiz, Liechtenstein und Österreich suchen die Asiatische Mörtelbiene

Erste Ergebnisse aus einem Citizen Science Projekt rund um die eingeschleppte Asiatische Mörtelbiene (Megachile sculpturalis).

Die Asiatische Mörtelbiene ist die erste eingeschleppte Wildbiene Europas. Ursprünglich Die Schweiz, Liechtenstein und Österreich suchen die Asiatische Mörtelbiene weiterlesen

Der Kirschbaum-Prachtkäfer schlüpft, wenn die Natur erwacht

Die warmen Ostertage haben diesen Kirschbaum-Prachtkäfer (Anthaxia candens) dazu veranlasst, seine Puppenwiege in einem gefällten Kirschbaum im Kanton Solothurn zu verlassen und Der Kirschbaum-Prachtkäfer schlüpft, wenn die Natur erwacht weiterlesen

Zischkaia josti: Ein neuer Tagfalter aus Venezuela

Für die Wissenschaft unbekannte Insekten gibt es wie Sand am Meer – das ist fast eine Binsenweisheit. Sie gilt jedoch nicht für gut untersuchte Insekten wie Tagfalter. Dort ist die Entdeckung einer noch unbeschriebenen Art nicht ganz so trivial. Bernhard Jost, langjähriges EVB-Mitglied, berichtet, wie ihm eine solcher Fund in Venezuela gelungen ist. Das Resultat, eine neuer Augenfalter mit Namen Zischkaia josti. Zischkaia josti: Ein neuer Tagfalter aus Venezuela weiterlesen

Neun neue Laufkäfer der Gattung Salcedia!

Die neue Monographie von Michael Balkenohl revidiert grundlegend die Gattung Salcedia. Salcedien sind kleine Laufkäfer, die an Flussufern in Afrika und der orientalischen Region vorkommen. Das mit vielen Fotos bebilderte englischsprachige Werk beinhaltet einen völlig neuen Bestimmungsschlüssel sowie Neubeschreibungen zu allen heute bekannten Arten nebst einer Zusammenfassung zur Biologie und zur Verbreitung der Arten. Neun neue Laufkäfer der Gattung Salcedia! weiterlesen

Podiumsdiskussion Insektensterben war ein riesiger Erfolg!

Am 3. Dezember 2019 haben wir gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Bern eine Podiumsdiskussion unter dem Titel: «Insektensterben – Sind wir dem Untergang geweiht?» durchgeführt. Die Veranstaltung ist auf ein erfreulich grosses Interesse gestossen: Der Vortragssaal des Museums war mit rund 200 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt. Podiumsdiskussion Insektensterben war ein riesiger Erfolg! weiterlesen

Insekt des Jahres 2020: der Schwarzblaue Ölkäfer

Meloe proscarabaeus, der Schwarzblaue Ölkäfer, ist das Insekt des Jahres 2020. Es ist die häufigste Art der Familie der Ölkäfer. Mit einer Länge von bis zu 35 mm erreicht sie eine stattliche Grösse. Die Käfer leben an trockenen, extensiv genutzten Standorten wie Trockenrasen oder Streuobstwiesen. Wie bei vielen weiteren Insektenarten sind die Bestände durch die Zerstörung der Lebensräume zurückgegangen. Insekt des Jahres 2020: der Schwarzblaue Ölkäfer weiterlesen

Artenförderprojekte ANF-EVB: Projekte für 2020 einreichen!

Die Abteilung Naturförderung (ANF) des LANAT unterstützt jedes Jahr Artenförderprojekte für Insekten, die von Mitgliedern des EVB ausgeführt werden. Auch 2020 sollen 2 Projekte unterstützt werden. Projektideen können bereits jetzt eingegeben werden. Spätester Eingabetermin ist der 29. Februar 2020. Wir freuen uns auf viele gute Ideen und Projekte von unseren Mitgliedern, damit dem Insektensterben ein wenig Gegensteuer gegeben wird!

Informationen und Antragsformular:
Anleitung und Vergabekriterien
Formular Projektantrag Unterstützung Insekten-Artenförderprojekte
Projektbeispiel Lamia textor, Weberbock
Projektbeispiel Phengaris nausithous, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Beitragsbild: Brauner Eichenzipfelfalter (Satyrium ilicis), eine im Kanton Bern sehr selten gesichtete und in der ganzen Schweiz stark gefährdete Tagfalterart. Bernhard Jost, Münsingen, Schweiz, CC BY-SA-NC 4.0

Fledermausnacht 2019 = Nachtfalternacht?

Die Fledermausnacht 2019 im Botanischen Garten Bern erfreute sich idealer äusserer Rahmenbedingungen. Das Organisationsteam aus Mitarbeitenden des BoGa und des Fledermausvereins hatte ein umfangreiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, das Vorträge, Fledermausnacht 2019 = Nachtfalternacht? weiterlesen

Waldschabe – die Verwandlung

Eine Bernstein-Waldschabe während der letzten Häutung. Bild oben links anklicken um Galerie zu starten!


Beitragsbild: Ausgewachsenes Männchen einer Bernstein-Waldschabe (Ectobius sylvestris). Die Art hat sich in den letzten Jahrzehnten in der Nordschweiz stark ausgebreitet und dringt oft in Häuser ein. CC-BY-SA-4.0 Rolf Pflugshaupt, Gümligen, Schweiz.

Wymann, die Journalistin und die Edelfalter

Im Rahmen der „Bund“- Serie „die Praktikanten“ bot Schmetterlingskenner und –zeichner Hanspeter Wymann im Naturhistorischen Museum Bern einer Journalistin Einblick in den Alltag eines Entomologen. Frau Fuchs half in der 2 Millionen Tiere beherbergenden Insekten-Sammlung einen Tag lang als Praktikantin aus. Dabei wurden bei den für die Konservierung idealen 14°C die Schmetterlinge in einem Kasten mit Edelfaltern, Nymphalidae, digital erfasst und neu sortiert. Wymann, die Journalistin und die Edelfalter weiterlesen

Wer kennt Albert Müller?

Charles Huber.

Feinsinnig, ergreifend, humorvoll und spannend schildert er das Leben des ersten Konservators für Entomologie (1879−1881) am Naturhistorischen Museum Bern. Ein aktives schreibt über ein ehemaliges Vereinsmitglied, dessen spektakuläre Karriere als Insektenforscher Wer kennt Albert Müller? weiterlesen

Neue Langhornmotte entdeckt!

Auf einer gemeinsamen Exkursion mit Mitgliedern des EVB hat Ruedi Bryner 2016 am Monte Gargano in Apulien (Italien) eine neue Langhornmotte entdeckt. Letzte Woche hat er nun zusammen mit Peter Huemer (Innsbruck) die Beschreibung der neuen Art mit Namen Neue Langhornmotte entdeckt! weiterlesen

Maikäfer flieg!

Letztes Jahr ging es im Mai um das Essen von Insekten. Bei diesem Thema ist es zwei Jahre nach Zulassung der ersten Insekten zum Verzehr noch ruhiger geworden. Daher widmen wir uns in diesem Jahr dem Maikäfer, dem sein Hauptflugmonat den Namen gab, und der – unabhängig von Trends – weiterhin unterwegs sein wird. Maikäfer flieg! weiterlesen

Auch den Insekten soll geholfen werden

Viele Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind vom Aussterben bedroht. Das Insektensterben ist nicht nur den Entomologen bekannt und auch in der Presse allgegenwärtig. Diversen Arten geht es äusserst schlecht: Die Roten Listen belegen dies mit Zahlen: 39 % der beurteilten Insekten-Arten sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Auch den Insekten soll geholfen werden weiterlesen

Insektenförderprojekte ANF-EVB 2019

Die Abteilung Naturförderung (ANF) des Amts für Natur & Landwirtschaft (LANAT) des Kantons Bern unterstützt jedes Jahr Artenförderprojekte von Mitgliedern des EVB. Erfreulicherweise wurden für 2019 mehrere Projekte eingereicht! Insektenförderprojekte ANF-EVB 2019 weiterlesen

Fotografen im EVB: Dominik Hofer

Verschiedene EVB-Mitglieder beschäftigen sich mit der Makrofotografie von Insekten. Eines von ihnen ist Dominik Hofer – seit 2018 Mitglied im EVB. Auf seiner FLICKR-page können hunderte hervorragende Bilder diverser Insekten aus Costa Rica, Ecuador und Peru bewundert werden. Eine kleine Auswahl gibts hier zu sehen. Fotografen im EVB: Dominik Hofer weiterlesen

103 neue Rüsselkäfer aus Sulawesi

Von den weltweit fast 400‘000 beschriebenen Käferarten gehören 50‘000 zu den Rüsselkäfern. Immer wieder werden für die Wissenschaft neue Arten oder auch Erstnachweise für die Schweiz publiziert. In der Schweiz kümmert sich vorwiegend EVB-Vizepräsident Christoph Germann um die oft kleinen Tierchen: In der Zwischenzeit sind gegen 1100 „Rüssler-Arten“ in der Schweiz bekannt.

Eine Gruppe um den Wissenschaftler Alexander Riedel vom staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe hat der Liste nun weitere 103 Arten hinzugefügt. 103 neue Rüsselkäfer aus Sulawesi weiterlesen

Mit Heuschrecken durch die Saison 2018–2019

Willkommen auf der Übersicht des Veranstaltungsprogramms. Der Entomologische Verein Bern (EVB) führt nebst Vorträgen auch Diskussions- und Beamerabende durch. Heuer sollen diese Veranstaltungen durch Bilder von Grashüpfer, Strauchschrecke & Co angekündigt werden. Die Heuschrecken-Fotos stammen allesamt von unserem Ehrenmitglied Daniel Roesti aus Wasen i.E. Daniel ist nicht nur ein hervorragender Fotograf, sondern Mit Heuschrecken durch die Saison 2018–2019 weiterlesen

Bienenvölker in Naturschutzgebieten des Kantons Bern: Merkblatt des ANF

Neben den Honigbienen gelten auch die gegen 600 in der Schweiz heimischen Wildbienenarten als äusserst wichtige Bestäuberinnen von Kultur- und Wildpflanzen. Rund 45% der Wildbienenarten sind gefährdet. Das ANF hat ein Merkblatt zur Haltung von Honigbienen in Naturschutzgebieten veröffentlicht.
Bienenvölker in Naturschutzgebieten des Kantons Bern: Merkblatt des ANF weiterlesen

Zusammenarbeit ANF-EVB: Unterstützung von Insekten-Artenförderprojekten im Kanton Bern

Seit  Jahren besteht eine Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Naturförderung (ANF) des LANAT und Experten des Entomologischen Vereins Bern. Spezialisten des EVB führen Bestimmungen durch, erstellen Gutachten oder schlagen Schutz- und Fördermassnahmen vor. Die Zusammenarbeit zur konkreten Insektenartenförderung wird ab 2019 intensiviert. Jedes Jahr wird ein bestimmter Betrag für die Unterstützung von Projekten zur Artenförderung von Insekten im Kanton Bern zur Verfügung stehen. Mitglieder des EVB können ab sofort Projekte einreichen. Mit der Zusammenarbeit sollen nachhaltig und langfristig orientierte Projekte zur Förderung von Insekten im Kanton ermöglicht oder mit zusätzlichen Mitteln unterstützt werden.

Informationen und Antragsformular:
Anleitung und Vergabekriterien
Formular Projektantrag Unterstützung Insekten-Artenförderprojekte
Projektbeispiel Lamia textor, Weberbock
Projektbeispiel Phengaris nausithous, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Beitragsbild: Naturschutzgebiet La Sauge am Neuenburgersee. M. Gilgen, CC BY-SA 4.0

Der erste „Tag der Insekten“ in der Schweiz war ein Erfolg!

Der von „insect respect“ und birdlife Schweiz erstmals lancierte Tag der Insekten hat am 15. November 2018 in Aarau stattgefunden, mit vielen namhaften Referentinnen und Referenten und mehr als 200 Teilnehmenden. Es gab eine Warteliste mit über 50 Personen. Der erste „Tag der Insekten“ in der Schweiz war ein Erfolg! weiterlesen

Eine Baumwanze führt zu neuen Antibiotika!

Dass die Chemische Industrie in Pflanzen nach neuen Medikamenten sucht, ist bekannt. Aber auch Insekten können Substanzen liefern – die für den Kampf gegen Krankheiten eingesetzt werden könnten. Eine amerikanische Baumwanze hilft nun bei der Entwicklung neuer Antibiotika.

Eine Baumwanze führt zu neuen Antibiotika! weiterlesen

EVB-Höhlenexkursion in die Grottes aux Fées in Vallorbe

Auch in Höhlen und Grotten sind Insekten zu finden. Ein Höhlenbesuch lohnt sich in den ersten Wintermonaten, da dort diverse Falter im Überwinterungsquartier angetroffen werden können. Ruedi Bryner, unser Spezialist für „Höhlenfalter“, führte uns am ersten Novemberwochenende in mehrere Höhlen in der Umgebung von Vallorbe. Wir wurden nicht enttäuscht: Die 13 Teilnehmenden der Exkursion bekamen alle 4 „Höhlenfalter“ und diverse Spinnen zu sehen. EVB-Höhlenexkursion in die Grottes aux Fées in Vallorbe weiterlesen

Invasion des Palmrüsslers im Mittelmeeraum: Das Ende der Palmen?

Seit einigen Jahren treibt ein Rüsselkäfer aus Südostasien im Mittelmeerraum sein Unwesen: Der Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus) bedroht die Palmenbestände und somit die Wahrzeichen vieler Touristenorte. Invasion des Palmrüsslers im Mittelmeeraum: Das Ende der Palmen? weiterlesen

Petition zur Erforschung des Insektensterbens

Man liest viel über das Insektensterben. Manche Leute sind betroffen, meist aber nur kurz. Nur Wenigen ist die grosse Bedeutung der Insekten bewusst. Der Einsatz als Bestäuber, Futterlieferant und Zersetzer organischer Substanzen ist nicht gegenwärtig. Alles ins Rollen gebracht hat die Studie aus Krefeld, die aufzeigt, dass die Insekten in den letzten 30 Jahren um 75 Prozent abgenommen haben. Petition zur Erforschung des Insektensterbens weiterlesen

Schmetterlings-Expedition in den Iran

Ende Mai hat eine Gruppe aus drei Mitgliedern des EVB für knapp zwei Wochen eine Schmetterlings-Expedition in den Iran unternommen. Aber auch viele andere Insekten und Vögel konnten beobachtet werden.

Schmetterlings-Expedition in den Iran weiterlesen

Bambusbock zum ersten Mal in der Schweiz gefunden!

Ständig erreichen uns Meldungen von neu in die Schweiz eingeführten Insektenarten. Zum ersten Mal wurden nun in den Kantonen Bern und Solothurn Exemplare des aus Südostasien stammenden „Bambusbocks“ Purpuricenus temminckii gefunden. Bambusbock zum ersten Mal in der Schweiz gefunden! weiterlesen

Hybride von Schwärmern im Berner Oberland

Gelegentlich kreuzen sich im Freiland nahe verwandte Schwärmer-Arten – gegenwärtig im Berner Oberland, wo bereits das zweite Jahr in Folge Hybride gefunden werden konnten.

Von Schwärmern der Gattung Hyles ist bekannt, dass Hybride von Schwärmern im Berner Oberland weiterlesen

Die Asiatische Mörtelbiene in der Schweiz – Gekommen um zu bleiben?

Vor einigen Jahren ist die Asiatische Mörtelbiene in die Schweiz eingewandert. Über ihre Lebensweise und hiesige Verbreitung ist jedoch nur wenig bekannt. Neue Fundmeldungen sind daher sehr wichtig.

Die Asiatische Mörtelbiene in der Schweiz – Gekommen um zu bleiben? weiterlesen

Hitze in der Schweiz: Der Sägebock ist unterwegs

An warmen Sommerabenden im Juli und August fliegt er in der Dämmerung: Der Sägebock, Prionus coriarius. Manchmal findet man ein Tier am Licht oder als Verkehrsopfer auf der Strasse. Der Sägebock ist mit 20-45 mm Körperlänge einer der grössten einheimischen Bockkäfer. Hitze in der Schweiz: Der Sägebock ist unterwegs weiterlesen

Zecken – eine Gefahr für den Insektenkundler

Im Jahr 2018 scheinen sie häufiger zu sein als auch schon: Die Plagegeister Zecken. Woran dies liegt, sei dahingestellt. Das warme Frühjahr hat auf jeden Fall dazu geführt, dass die Menschen vermehrt in die Natur gezogen sind und viele einen Zeckenstich erlitten haben. Entsprechend sind die Meldungen der durch Zecken übertragenen Krankheiten Zeckenenzephalitis und Borreliose in die Höhe geschnellt. Es gibt jedoch keinen Grund, nur aus Anlass eines Zeckenbisses den Arzt aufzusuchen. Zecken – eine Gefahr für den Insektenkundler weiterlesen

Expedition in den Iran

Drei Mitglieder des EVB befinden sich von Ende Mai bis Juni 2018 auf einer Expedition in den Iran. Erste Bilder von Martin Albrecht zeigen, dass die Teilnehmer entomologisch bereits auf ihre Kosten gekommen sind. Auch die Kulinarik scheint nicht zu kurz zu kommen. Wir freuen uns auf den vollständigen Reisebericht. Expedition in den Iran weiterlesen

Insekten-Förderschwerpunkte im Kanton Bern: Käfer

Im Kanton Bern sollen neben weiteren Insekten auch 5 Arten von Käfern speziell gefördert werden. Diese sind neben einigen Libellen, Heuschrecken und Schmetterlingen in der Liste der Arten-Förderschwerpunkte von ANF und KAWA 2016-2019 aufgeführt. Es sind durchwegs xylobionte Käfer-Arten, die auch in der Roten Liste der Prachtkäfer, Bockkäfer, Rosenkäfer und Schröter mit einer Gefährdungskategorie aufgeführt sind. Vier der 5 Spezies gehören mit mehr als 3 Zentimetern Körperlänge gleichzeitig zu den auffälligsten Schweizer Käferarten und sind auch für Laien identifizierbar. Insekten-Förderschwerpunkte im Kanton Bern: Käfer weiterlesen

Ein Jahr Insekten essen: Die Regale sind leer

Am 1. Mai 2018 jährt sich die Zulassung von Insekten für den menschlichen Verzehr: Grillen, europäische Wanderheuschrecken und Mehlwürmer, die Larven des Mehlkäfers dürfen als ganze Tiere oder verarbeitet als Lebensmittel angeboten werden. Der EVB hat in die Regale der Detailhändler geschaut und festgestellt: Diese sind praktisch leer. Insekten essen ist offenbar noch unpopulär.
Ein Jahr Insekten essen: Die Regale sind leer weiterlesen

Weihnachten Down Under: Die Christmas Beetles fliegen

Die Weihnachtszeit Down Under, in Australien, ist auch die Flugzeit der „Christmas Beetles“, verschiedener Käfer der Gattung Anoplognathus. Die Käfer verdanken den Namen der Farbenpracht und dem Glanz ihrer Flügeldecken sowie der Flugzeit um den Jahreswechsel.

Golden Christmas Beetle (Anoplognathus aureus), mit 12-16 mm einer der kleinsten Christmas Beetles, der Käfer wurde 1961 vom EVB-Mitglied Leo Feller ausserhalb von Sidney gefunden
Golden Christmas Beetle (Anoplognathus aureus). Der Käfer befindet sich in der Sammlung vom ehemaligen EVB-Mitglied Leo Feller (1927-2004) und wurde am 19.12.1967 in Cairns am Licht gefunden

Wer Australien hört, denkt vor allem an Kängurus und Koalas, Korallenriffs und Eukalyptusbäume. Dabei gibt es auch viele, zu einem grossen Teil endemische Insekten, zu denen auch die „Christmas Beetles“ gehören. Jedem Australier sind die glänzenden und farbenprächtigen Käfer ein Begriff. Weihnachten Down Under: Die Christmas Beetles fliegen weiterlesen

Protokoll der Sitzung des EVB vom 16.04.2024

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 16.04.2024 mit Vortrag.

Vortrag von EVB-Mitglied Francis Cordillot: Honigbiene: ungefährdet oder ausgestorben?
Im Projekt Swiss BeeMapping beobachten Personen ehrenamtlich Honigbienenstämme und melden die Informationen für die Populationsübersicht.

Die Grundlage für das Projekt bildete eine Inkonsistenz in der Roten Liste, da für die Honigbiene (Apis mellifera) kein Gefährdungsstatus definiert ist, aber auch keine Populationsstatistik existierte.
Aus den über die letzten 3 Jahre aufgenommenen Daten wurden die Überlebensraten und Populationsverteilung für verschiedene Habitate errechnet.

Der erste Schluss aus den Daten ist, dass die Honigbienenstämme nicht überlebensfähig sind, da die Reproduktionsrate zu tief ist um die Todesrate auszugleichen, vor allem die Überwinterung fordert mehr als viele der Schwärme liefern können.

Mit dem 1. Datensatz des Pilotprojekts von 2021-2023 ist das Projekt gut gestartet und wird nun bis auf weiteres jährlich Durchgeführt.

Wir bedanken uns bei Francis für diesen Einblick in sein Projekt zur Arterhaltung der Honigbiene.

Geschäftliches

Varia

Anwesende

ca. 24 Mitglieder, 20 Gäste, Total 44 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Simon Burkhalter

Protokoll der Sitzung des EVB vom 02.04.2024

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 2. April 2024

Inspiriert durch den Vortrag von Jürg Schmid erzählt Herr Wymann von der Geschichte „Das Nachtpfauenauge“ von Hermann Hesse.
Weiterhin brachte er die Diskussion auf die verschiedenen Formen des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia).
Die Arten im Süden und Norden der Schweiz sind nicht kompatibel. Sie können sich zwar fortpflanzen, aber die F1 Generation ist unfruchtbar.
Im Süden wurde die „Übergangsform“ durch Genitalien und Kern-DNA zur eigenen Art erklärt (Taxon Meridialis).
Das kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) und das südliche kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavoniella) verhalten sich bei der gemischten Copula sehr merkwürdig.
Die Weibchen legen keine oder nur eine sehr reduzierte Anzahl Eier und sie fangen nach der Copula sofort wieder an zu locken.

Herr Wolf erzählt uns von seiner Interaktion mit der Redaktion von Pro Natura.
Auf einer Werbung von Gesal für ein Insektizid ist ein Bild von einem Falter, der dem Gelbringfalter sehr gleicht.

Darauf schrieb Herr Wolf einen Brief an Pro Natura mit dem Aufruf zum Protest bei Gesal.
Die Antwort von Pro Natura war sehr defätistisch und sie verzichten auf das Schrieben eines

Herr Albrecht bring Informationen von Gunnar Brehm über ein Projekt für die Entwicklung von Kamerafallen mit der groben Auswertung/Bestimmung der beobachteten Tiere mit Hilfe von KI.
Die Anlage kann die ganze Nacht aufnehmen und bis hinunter zu den grossen Mikro-Faltern zählen/bestimmen.
Er fragt nach einer Signalisierung des Interessen an einem eventuellen Kauf einer Anlage, durch einen Brief des EVB’s, zur Hilfe der Forschungsfinanzierung.
Der Vorstand bespricht dies noch.

Herr Baur stellt einen Teil der Sammlung des Museums vor.
Diese Sammlung wurde von Hofwil gespendet und ist nun in Bearbeitung.
Die originalen Kästen werden fotografiert und nummeriert, dannach werden die Exemplare in neue Kästen überführt und etikettiert.
Diese alten Sammlungen sind sehr wertvoll für die Nachverfolgung der genetischen Entwicklung von Populationen.

Geschäftliches

Herr Streit erhebt Einwand gegen den Beschluss zum Beitritt in «Natura Belpmoss» an der Hauptversammlung.
Seine Hauptargumente sind, dass der Beitritt in andere Vereine nicht mit den Statuten übereingeht und dass die Abstimmung nicht korrekt war, da diese nicht in den Traktanden aufgeführt war.
Er bittet den Vorstand zur Rücknahme des Beitritts und zur Ungültigerklärung der Abstimmung.

Der Vorstand entschuldigt sich dafür, wie das Thema an der Hauptversammlung behandelt wurde.
Die Abstimmung wird als Konsultativabstimmung angesehen und das Thema wird an der HV 2025 nochmals Traktandiert.

Herr Mosimann lässt EVB-Logo von Natura Belpmoos Website entfernen.

Varia

Anwesende

21 Mitglieder

Schluss der Sitzung

21:45 Uhr, der Sekretär, Simon Burkhalter

Protokoll der Sitzung des EVB vom 19.03.2024

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 19.03.2024 mit Vortrag.

Vortrag von Jürg Schmid: «Gebirgs-Schmetterlinge – Anpassung und Überleben in einer harschen Umgebung».

Der Referent präsentiert die verschiedenen Biotope in den Schweizer Bergen und welche Anpassungen diese in den bewohnenden Spezies ausgelöst haben. Die vorgestellten Gebiete beziehen sich über die montanen (1000-1700 MüM), subalpinen (1700-2000 MüM), alpinen (2000-2500 MüM), subnivalen (2500-3000 MüM) und nivalen Zonen (>3000 MüM).

Der Referent behandelte die abnehmende Artenvielfalt mit ansteigender Höhe. Die bestehende Annäherung geht von einer Abnahme von einer Art pro Höhenmeter aus.

In der submontanen und montanen Region ist die Spezialisierung auf verschiedene Pflanzenteile schon sehr hoch. Als Beispiel stellte der Referent 3 Arten vor welche die Alpine Margerite als Nährpflanze bewohnen. Davon lebt eine in der Blüte, eine andere im Blatt und die 3. In den Wurzeln.

Der Referent präsentierte auch die abnehmende Vegetation mit zunehmender Höhe. Ab ca. 2800 MüM ist diese auf einzelne Pflanzenpolster mit einer geringen Varietät beschränkt. Fluglosigkeit der Weibchen ist bei Arten in dieser Höhe und höher sehr verbreitet. Dies wird auf den Schutz der Weibchen vor plötzlichen Windstössen und die Konservation der Energie für die Eiablage zurückgeführt.

Der Referent sprach über Wehrli’s Gletscherspanner (Psodos wehrlii) die einzige bekannte nivale Art. Vor den 80er Jahren wurde diese auf ca. 3250 MüM gefunden. Bei der Rückkehr zum alten Fundort konnten keine Vertreter aufgefunden werden. Später stieg der Referent aber auf 3440 MüM in die Nähe des zurückgegangenen Gletschers, wo er schlussendlich doch noch fündig wurde.

Geschäftliches

Auf dem Vereinskonto, welches als Privatkonto gilt, erhalten wir 0.0% Zinsen.

Varia

Anwesende

26 Mitglieder, 22 Gäste, Total 48 Personen

Schluss der Sitzung

21:30 Uhr, der Sekretär, Simon Burkhalter

Protokoll der Hauptversammlung des EVB vom 5.03.2024

Geschäftliches

Protokoll der Hauptversammlung des EVB vom 5.03.2024.

Bericht der Präsidentin

Vor allem organisatorische Tätigkeiten, hat neun Newsletter geschrieben. Dieser hat 151 Abonnenten und eine Öffnungsrate von 69%.

Bericht des Sekretärs
    1. Administratives

Mitgliederbestand: 117 (+5) Aktivmitglieder, 9 (+1) in Ausbildung und 21 (+1) Ehrenmitglieder, Total 147 Mitglieder (+7).

Besucher (inkl. Gäste)

  2023 2022
Durchschnitt 32.8 (+9.4/ +40%) 23.4
Maximum 90 36
Minimum 18 12
Gesamt 427 327

Alle Sitzungen fanden wieder vor Ort am Museum statt.

Mutationen seit der letzten Hauptversammlung
Aufnahmen: Beat Glauser, Simon Burkhalter (18.4.), Markus Tobler (17. 10.), Nina König, Johanna Pulver (21.11.), Adrien von Viraq (5.12.), Bettina Blatter, Niklaus Mauerer, Monique Streit.
Austritte: Christine Thomet, Christian Peek
Verstorben: Ernst Kobel

Präsidentin: Sarah Rohr, Sarah Rohr, Holzacher 103, 1713 St. Antoni, Tel.: 079 521 55 61
Vizepräsidium: Hannes Baur
Sekretär: Martin Albrecht
Kassier: Marc Neumann
Bibliothekar: Bernhard Jost
Webmaster: Hannes Baur
Beisitzer: Dr. Lukas Straumann

Vereinslokal: Naturhistorisches Museum, Bernastrasse 15, 3005 Bern

Vertreter bei der SEG: Marc Neumann.

    1. Vereinsausflug

Der Vereinsausflug des EVB fand am 24. Juni 2023 in die Chlus oberhalb von Boltigen im Simmental statt, es nahmen 18 Mitglieder teil.

    1. Vortragsprogramm im Jahr 2023 (vom 17. 01. bis 5. 12. 202)
17. Januar Lisa Fisler: Die Schwebfliegen – Spannende kleine Zweiflügler
7. Februar Raymond Guenin: Zygaenologische Streifzüge – Die Widderchen im Alpenraum
7. März Hauptversammlung
21. März Bähram Alagheband: Lateinamerika, ein Insektenhotspot
4. April Beatrice Scheidegger: Mein Schlüsselerlebnis zu den Herzen der Wildbienen
2. Mai Elias Samuel Trachsel: Gehören wir noch zusammen? Sekundärkontakte beim Lilagold-Feuerfalter
7. November Jean-Yves Humbert: Conservation and restoration of grassland invertebrates (Erhaltung und Aufwertung der Insektenfauna auf Grünflächen)
21. November Rolf Pflugshaupt: Fundstücke aus Dateien und Diasammlungen
5. Dezember Nora Dalüge: Förderung der Lichtwald-Schmetterlinge auf der Schwäbischen Alb

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Bericht des Kassiers

Die Kassenlage ist weiterhin gut, Einnahmen in Höhe von CHF 5‘082.11 stehen Ausgaben von CHF 4‘432.74 gegenüber, daraus resultiert ein Gewinn von CHF 649.37. Das Vereinsvermögen beträgt CHF 10‘002.86. Neben Einnahmen und Ausgaben wird das Budget für das nächste Jahr vorgestellt.

Eine Mitgliedschaft ist wegen ausbleibender Beitragszahlungen erloschen.

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Bericht des Bibliothekars
    1. Bibliotheksbenutzung

Wie im Jahr 2022 war auch im Jahr 2023 die Benutzung der Bibliothek auf tiefstem Niveau.

    1. Abonnierte Zeitschriften

Im Laufe des Berichtsjahrs von März 2023 bis Februar 2024 sind total 2 Hefte bei uns eingetroffen:

    • Entomo Helvetica, 16/2023
    • Fauna Helvetica 34/2023 Bombyliidae

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Frau Streit hat sich bereit erklärt, die Vereinsbibliothek zu sichten und zu inventarisieren, so dass die Angaben elektronisch vorhanden sind.

Bericht des Webmasters

Unsere Homepage hatte im letzten Jahr ca. 7300 Besucher und 16.000 Aufrufe. Die Zahlen sind im üblichen Rahmen, wobei die Tendenz bei den Besuchenden erfreulicherweise leicht steigend ist.

Die Anzahl der publizierten Artikel war letztes Jahr gering, was mit den technischen Schwierigkeiten bei der Website zusammenhängt. Die Website muss wegen eines WordPress-Updates neu aufgebaut werden

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Vorstandswahlen (Ersatzwahl Sekretär)

Der bisherige Sekretär bittet darum, ihn von seiner Funktion abzulösen. Simon Burkhalter stellt sich für das Amt zur Verfügung. Er studiert Biochemie und hat Berufserfahrung im IT-Bereich. Er wird einstimmig gewählt.

Jahresbeitrag

Die Kassenlage und das geplante Budget erlauben weiterhin die Beibehaltung des bisherigen Beitrags. Der Antrag des Vorstandes, den Mitgliedsbeitrag unverändert bei CHF 25,- bzw. 5,- zu belassen (Ehrenmitglieder frei) wird ohne Gegenstimme angenommen.

Ehrenmitgliedschaften und Jubiläen

Die Ehrungen für Vereinsjubiläen werden auf das Folgejahr verschoben.

Michael Geiser wird zum Ehrenmitglied des EVB ernannt. Laudatio von Christoph Germann im Anhang.

Entomo Helvetica/SEG

Die bisherigen Statuten der EH waren überarbeitungsbedürftig. Herr Baur hat zusammen mit Daniel Burckhardt neue Statuten geschrieben. Dabei wurden insbesondere finanzielle Aspekte geregelt zum Schutz der individuellen mitwirkenden Personen. Es wird abgestimmt, ob die Mitglieder mit dieser Entwicklung einverstanden sind (angenommen mit zwei Enthaltungen). Zusätzlich zu den Statuten gibt es noch ein Gründungsprotokoll zur Regelung von Details. Die Präsidentin und Herr Baur werden gebeten, ihre Arbeit zur Gründung des EH-Vereins fortzusetzen.

Vereinsausflug 2024

Herr Baur schlägt das Goms bei Bitsch vor. Alternativvorschlag ist der Randen. In der Abstimmung obsiegt das Goms mit 16 gegen 5 Stimmen. Als Termin wird der 6. & 7. Juli festgelegt.

Statutenänderungen

Keine.

Varia

Herr Mosimann stellt Natur Belpmoos vor, eine Organisation, die sich den Schutz der Flächen am Flughafen vor einer Überbauung durch Photovoltaikanlagen zum Ziel gesetzt hat. Die Grösse beträgt 21 Hektaren, aber durch jahrelange falsche Bewirtschaftung sehr blütenarm. Eine Ausweisung als TWW-Fläche war in der Diskussion. Ein Engagement des EVB im Sinne von Natur Belpmoos wird mit 18 Ja-Stimmen bei 3 Nein und 1 Enthaltung angenommen.

Herr Roesti vermisst die Verlesung des Protokolls an den Sitzungen und bedauert, dass die frühere Aufnahmeprozedur mit persönlicher Vorstellung der Neumitglieder an den Sitzungen nicht mehr stattfindet. Die Abschaffung der Verlesung ist das Ergebnis einer Mitgliederbefragung. Der persönliche Kontakt unter den Mitgliedern ist weiterhin sehr erwünscht. Die persönlicher Vorstellung ist weiterhin möglich. Abstimmung für die Wiederaufnahme der Protokollverlesung: 10 Ja, 4 Nein, 10 Enthaltungen.

Herr Wolf verschenkt aus seiner Sammlung einige seltene Bärenspinner (A. flavia, P. matronula).

Anwesende

28 Mitglieder, 0 Gäste, Total 28 Personen

Schluss der Sitzung

22:25 Uhr, der Ex-Sekretär, Martin Albrecht

 

Laudatio für Michael Geiser unser neues Ehrenmitglied

Geboren 1985 verbrachte Michael Geiser seine Jugendjahre im Luzernischen in Roggliswil. Bereits damals, in seinen jugendlichen Jahren, war Michael den Käfern hoffnungslos verfallen und im Gymi als «Doktor Würmli» wertgeschätzt! Folgerichtig wählte Michael das Biologiestudium und ist am 1. November 2005 als Student in den EVB aufgenommen worden. Michael studierte von 2004-2009 Biologie an der Universität Basel, seinen Abschluss machte er in Ökologie und Naturschutzbiologie. Gleich anschliessend nahm Michael seine Doktorarbeit am Institut für Umweltwissenschaften an der Uni Basel auf und schloss diese im 2014 ab, kurz nach (!) Antritt seiner Stelle als Kurator am Natural History Museum in London, welches die weltweit mächtigsten und kostbarsten Sammlungen an Käfern beherbergt.

Seit 2013 ist Michael also «unser Käfermann in London», einer von mehreren Kuratoren innerhalb der Life Sciences und spezifisch zuständig für Käfer, genauer für die Elateroidea (Schnellkäferartige) und Chrysomelidae (Blattkäfer).

Schon vor seiner Dissertation hat sich Michael als weltweit einziger Spezialist für Prionoceridae einen Namen gemacht und bereits während seines Studiums mehrere neue Arten beschrieben. Daneben spezialisierte er sich auf die «Malacodermata», quasi die «weichelytrigen» Käfer wie u.a. die Cantharidae (Weichkäfer), Lampyridae (Leuchtkäfer), Melyridae, (Wollhaarkäfer) und Phengodidae (Federleuchtkäfer).

Auch bereits während seines Studiums war Michael auf drei Expeditionen nach Laos dabei, dies von Basel aus mit dem 2012 verstorbenen Basler Käferkurator Michel Brancucci. Danach folgten Expeditionen nach Guyana (2014) und in die Elfenbeinküste (2016). Seine Entdeckungen publiziert Michael seit seinem 22sten Lebensjahr; bis heute sind rund 50 Artikel in Fachzeitschriften zusammengekommen.

Breites Käfer-Knowhow

Michaels Kenntnisse innerhalb der Käfer erstrecken sich nicht nur auf seine Spezialgebiete, nein, besonders auch vernachlässigte und unauffällige Käferfamilien kennt Michael besser als die meisten KoleopterologInnen. So sind Nachfragen beim Vorsortieren von schwierigen Käferfamilien wie den Pilzkugelkäfern, komischen Kurzflügelkäfern oder Faulholzkäfern meistens von Erfolg gekrönt. Zudem ist Michael auch auf Internetplattformen wie iNaturalist und Facebook sehr aktiv und hilft bei besonders schwierigen Fällen kompetent weiter.

Nebst seiner Mitgliedschaft im EVB ist Michael auch bei der «Coleopterists Society, United States» dabei, langjähriges Mitglied in der Entomologischen Gesellschaft Basel, bei der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft, und beim Wiener Coleopterologenverein.

Selbst ein «Käfermensch» schätze ich Michael Geiser als herausragenden Kenner der Käfer, als äusserst hilfsbereiten Fachkollegen und als verlässlichen Exkursionspartner, auch unter suboptimalen Witterungsbedingungen und im Gebirge!

Christoph Germann, 29.2.2024

Protokoll der Sitzung des EVB vom 20.02.2024

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 16.01.2024 mit Vortrag.

Vortrag von Christian Roesti, Bern: «Das spannende Leben der Steinfliegen».
Der Referent – infolge eines Schlüsselbeinbruchs motorisch gehandicapt – hat diese Insektengruppe jahrelang studiert und 2021 ein umfangreiches Buch über sie veröffentlicht. Zudem wurde eine AG Steinfliegen/Wasserinsekten gegründet. Wegen ihrer Lebensweise sind die Steinfliegen eher unbekannt. Für ihre Bestimmung ist meist ein Binokular und Genitaluntersuchung notwendig, Larven können auch anhand ihrer Kopfzeichnung identifiziert werden. In der Schweiz gibt es sieben Familien mit bisher 130 bekannten Arten. Sie werden oft mit den Köcher- und Eintagsfliegen als „EPT“ (Ephemeroptera, Plecoptera, Trichoptera) bezeichnet. Die grösste einheimische Art ist 4 cm lang. Massenwechsel sind typisch für viele Arten. Die hemimetabole Entwicklung erfolgt in Gewässern, auch die Imagines sind meist in deren Nähe anzutreffen. Sie sind nachtaktiv, auch das Schlüpfen erfolgt meist nachts.

Die Tiere kommunizieren über artspezifische Vibrationen, was mit einigen Videos illustriert wird. Es gibt Duette von Männchen und Weibchen, was eine Voraussetzung für die Paarung ist. Diese dauert ca. 20 Minuten. Die Weibchen legen mehrere Hundert Eier in einem Sekrettropfen ab. Die Imagines ernähren sich von Honigtau oder Algenbelägen. Die meisten Arten sind in alpinen und subalpinen Gewässern zu finden. In den Flachlandflüssen sind einige Arten wegen der früheren Wasserverschmutzung ausgestorben.

Geschäftliches

Varia

Anwesende

ca. 30 Mitglieder, 7 Gäste, Total 37 Personen

Schluss der Sitzung

21:25 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung des EVB vom 16.01.2024

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 16.01.2024 mit Vortrag

Vortrag von Daniel Burckhardt, Naturhistorisches Museum Basel: «Blattflöhe, wenig bekannte Pflanzenläuse».

Der Referent aus Basel präsentiert eine Gruppe, die definitiv nicht zu den Lieblingskindern der Entomologinnen und Entomologen gehört. Die Blattflöhe gehören systematisch zu den Hemiptera, sind also mit den Wanzen verwandt, haben eine Grösse von einem bis zehn Millimetern, sind stets geflügelt, pflanzen sich geschlechtlich fort und haben eine hemimetabole Entwicklung. Sie haben stechend-saugende Mundwerkzeuge und ernähren sich von Pflanzensäften, dabei sind sie mono- oder oligophag. Weltweit sind etwa 4’000 Arten beschrieben worden. Die Blattflöhe können bakterielle Krankheiten auf Pflanzen übertragen. Sie scheiden den aufgenommene Zuckersaft zum Grossteil wieder aus, Bienen sammeln diesen als Substrat für die Honigproduktion. Blattflöhe produzieren ausserdem Wachs. Sie sind von Endosymbionten bewohnt (Bakterien).

Der Referent präsentiert eine phylogenetische Analyse der Gruppe sowie einige Fossilien aus Bernstein. Die Gesamtartenzahl weltweit wird auf 8’000 Arten geschätzt mit Schwerpunkt in der Neotropis. In der Schweiz kommen 150 Arten vor, es gibt einige artenreihe Gebiete (z.B. Pilatus). Die Blattflöhe konzentrieren sich auf bestimmte Wirtspflanzenfamilien, es gibt jedoch keine Cospeziation mit Pflanzen.

Einige Arten der Blattflöhe sind Schädlinge, sie befallen Nutzpflanzen. Ev. könnte man sie zur biologischen Kontrolle invasiver Pflanzen eingesetzen (z.B. Akazie). Sie haben ihrerseits zahlreiche Feinde, darunter Käfer und Wanzen, sowie Parasitoide wie Erzwespen. Als Folge des Klimawandels breiten sich mediterrane Arten nach Norden aus. Ferner kommt es zur Einschleppung exotischer Arten mit Pflanzen.

Geschäftliches
Varia

Anwesende

26 Mitglieder, 2 Gäste, Total 28 Personen

Schluss der Sitzung

21:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung des EVB vom 5.12.2023

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 5.12.2023 mit Vortrag von Nora Dalüge, Abteilung Waldnaturschutz, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg i.Br.: «Förderung der Lichtwald-Schmetterlinge auf der Schwäbischen Alb»

Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf Massnahmen für den Naturschutz im Wald. Frühe und späte Sukzessionsstadien im mitteleuropäischen Wald sind artenreich, daher ist eine Förderung lichter Wälder gut für die Biodiversität. Diese entstanden als Kulturlandschaft, für ihre Erhaltung sind daher Eingriffe nötig, z.B. Mittel-/Niederwald- und Streunutzung, Waldweide und Übergangsstrukturen zum Offenland.

In diesen Wäldern leben in Baden-Württemberg zwei spezielle Widderchenarten, nämlich Zygaena angelicae elegansund Z. fausta. Z. a. elegans ist eine endemische Unterart entlang des Albtraufs, sie hat kleine Populationen und rückläufige Bestände. Ihre Nahrungspflanze ist Coronilla coronata. Diese benötigt halbschattige Bereiche. Auflichtungsmassnahmen führen zu Vergrößerung der Population. Nach dem Ausbau eines Waldweges kam es zu einem starkem Populationswachstum, wahrscheinlich wegen schneller Entwicklung von mehrjährigen Diapauseraupen.  Z. fausta besiedelt dieselben Habitate, diese Art wanderte nacheiszeitlich aus südwestlicher Richtung ein, Z. angelicaedagegen aus Nordosten. Auch Z. fausta reagiert gut auf Pflegemassnahmen.

Eine weitere Art licher Wälder ist Coenonympha hero. Diese Art wird noch lokal auf der baden-württembergischen Ostalb gefunden. Sie besiedelt die Saumphase in Mittelwäldern. Der Falter ist selten und stark zurückgegangen. Auf der Ostalb konnte sie sich auf Sturmwurfflächen halten. Sie braucht Windschtuz und ungemähte, schütter bewachsene Bereiche.

Nützliche Massnahme ist ein Eichenmittelwaldkonzept zum Artenschutz. Problem ist jedoch der Abtransport des bei den Pflegeeinsätzen anfallende Materials. Zwei Standorte ohne Mittelwaldtradition wurden ausgewählt. Bei beiden gab es eine positive Entwicklung nach Hieb, aber die Populationen sind immer noch klein. Auf einer der Flächen konnte sowohl eine Population von Z. osterodensis profitieren, und es tauchte auch C. hero dort auf.

Die Referentin weist darauf hin, dass Eingriffe im Wald immer Erläuterungen für die Bevölkerung benötigen und alle Massnahmen den Staatswald betreffen. Beweidung würde in den Gebieten bisher nicht eingeführt (Tierhalter fehlen und die Förster sind nicht begeistert davon. Auf das Referat folgt eine angeregte Diskussion.

Geschäftliches

Ein neues Mitglied, Adrien von Virag, stellt sich kurz vor. Er ist unter Anderem Imker beim Bee Institut und interessiert sich neben Honigbienen auch für die Biodiversität allgemein.

Varia

Herr Neumann weist auf die von ihm konzipierte Spurenausstellung im Museum Solothurn hin.

Anwesende

13 Mitglieder, 5 Gäste, Total 18 Personen

Schluss der Sitzung

21:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung des EVB vom 21.11.2023

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 21.11.2023 mit Vortrag unseres Ehrenmitglieds Rolf Pflugshaupt: «Fundstücke aus Dateien und Diasammlungen»

Wie angekündigt zeigt der Referent zahlreiche Fotos und einige Videos aus seinen langjährigen Beobachtungen der Insektenwelt, insbesondere solche Tiere von besonderer Schönheit, noch nie gezeigtes Material und Aufnahmen, die mit kleinen Geschichten verbunden sind. Zum Einstieg stellt er den Aurorafalter vor, der nur mit Glück mit der Kamera zu erwischen ist sowie den Blauschwarzen Eisvogel, welchen er in Südfrankreich ablichten konnte. Auch der Nagelfleck ist schwierig zu fotografieren, Herrn Pflugshaupt gelang es durch den Fund einer Copula. Als Beispiele besonders schöner Falter zeigt er den Buchenkahnspinner und den Harlekin-Bär.

Im bunten Reigen der Sechsbeiner folgen Hornissen, Hornissenschwärmer und weitere Glasflügler. Auch Käfer finden sich im Fundus: Alpen- und Zimmermannsbock, Pracht-, Schild- und Bienenkäfer. Diesen schliessen sich Ameisen, Wildbienen und ihre Parasiten an. Auch verschiedene Fliegen werden präsentiert und das Brutfürsorgeverhalten von Wespen und Wegwespen, wobei sich der Referent als genauer Beobachter erweist. Sehr eindrücklich das Video von einer Wespe, die sich so lange an einem zähen Stück Hamme zu schaffen macht bis sie genug für den Nachwuchs im Nest zusammen hat.

Auch die seltene Sägeschrecke hat Herr Pflugshaupt mit der Kamera festgehalten, dazu Goldschrecken in verschiedenen Farben, die bizarre Nasenschrecke und einen Skolopender. In Südfrankreich fand er die rare Steinschrecke. In dieser Gegend stieg er wiederholt in einem Hotel ab, in dessen Umgebung Geckos, verschiedene Arten von Gottesanbeterinnen sowie diverse Netzflügler vorkamen. Neben interessante Wanzen gab es zudem den Südlichen Grasbär, die Gelbhalstermite und den nicht oft beobachteten Tarsenspinner. Platanen waren ein Mekka für viele sechsbeinige Bewohner. Gegen Ende des Vortrags zeigt der Referent dann noch einige Spinnentiere: Spring- und Krabbenspinne, Dornfinger, Tapezier- und Röhrenspinne, Dornfinger, Wespenspinne, Tarantel und die sog. «Nosferatuspinne».

Geschäftliches

Zwei Neumitglieder stellen sich vor. Nina König hat Biologie studiert und interessiert sich vor allem für Hymenopteren. Johanna Pulver hat insbesondere Interesse an Spinnen.

Varia

Anwesende

19 Mitglieder, 11 Gäste, Total 30 Personen

Schluss der Sitzung

21:35 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht