Protokoll der Sitzung des EVB vom 17.10.2023

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 17.10.2023

Herr Wolf hat eine Lithografie der Stadt Bern im Jahr 1895 mitgebracht welche die Stadt und ihre damals noch völlig unbebaute Umgebung sehr präzise darstellt.

Herr Alagheband arbeitet in seinem Beruf beim Schweizer Fernsehen an Beiträgen über Insekten, welche vorwiegend auf Youtube veröffentlicht werden sollen und zeigt erste Resultate.

Ab dem 3. November gibt es am Museum eine Ausstellung zum Thema «Insektensterben».

Geschäftliches

Herr Tobler ist dem Verein neu beigetreten, er ist Biochemiker und gestaltet seinen Garten in Lyss insektenfreundlich um.

Herr Baur schlägt die Anschaffung eines Buches über den Schmetterlingssammler A. Meek vor. In der Sammlung des Museums Bern befinden sich zwei von ihm gesammelte Falter von Ornithoptera alexandrae, des grössten Tagfalters der Welt. Diese gelangten via Herrn Frölich aus Sumiswald ins Museum.

Nach jahrelanger Vorbereitung kann Herr Guenin den Abschluss seines Meisterwerks über die Rot- und Gründwidderchen des Alpenraums verkünden und das vor kurzem erschienene Buch auch bereits präsentieren. Dieses wurde am Museum verlegt und umfasst 1000 höchst lesenswerte Seiten. Schwerpunkt ist die sichere Bestimmung der Tiere (sehr wichtig gerade im Hinblick auf die im gleichen Tempo wie die Biodiversität schwindende Anzahl ihrer Kenner), es finden sich aber auch zahlreiche Rückblicke auf historisch bedeutende Literatur darin. Die Anwesenden zeigen sich gebührend beeindruckt ob dieser herausragenden Leistung.

Im Sommer 2023 verstarb unser langjähriges Mitglied Ernst Kobel (geboren 1925). Herr Huber, der ihn sehr gut kannte, würdigt den Verstorbenen. Er trat 1959 in den Verein ein und blieb im 64 ½ Jahre lang treu. 1995 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Er stammte aus dem Emmental und machte zunächst eine Ausbildung als Wagner, arbeitete aber anschliessend einige Jahre im Gleisbau. Anfang der 1950er Jahre heiratete er und hatte mit seiner Frau drei Kinder, von denen das erste jedoch früh verstarb. Seine Frau Erika war literarisch und musisch interessiert und engagierte sich in der Frauenbewegung.

Ab 1954 bis 1989 arbeitete Herr Kobel als Laborant bei der heutigen Swisslube. Er begann früh zu fotografieren und hatte ein gutes Auge für Motive, insbesondere Strukturen. Viele Jahre war er mit dem Zürcher Professor Schweingruber befreundet. Entomologisch interessierte er sich vor allem für Käfer, insbesondere Histeridae (Stutzkäfer). Diese ernähren sich vor allem von Fliegenmaden an Kadavern. Dieser beim Sammeln zwangsläufig anrüchigen Tätigkeit ging er mit gutem Erfolg nach. Neben der Fotografie fertigte er auch gekonnt Zeichnungen an und war mit dem Emmentaler Kunstmaler Werner Gfeller befreundet, dessen Haus er auch übernehmen konnte.

Ernst Kobel im September 2022 im Alter von 96 Jahren. Aufnahme: Mathias Kobel.
Varia

Anwesende

28 Mitglieder, 1 Gast, Total 29 Personen

Schluss der Sitzung

21:35 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht