Der Karstweissling (Pieris mannii) galt als lokal verbreiteter, mediterraner Schmetterling. Innerhalb von weniger als 20 Jahren hat sich die Art über ganz Mitteleuropa ausgebreitet.
Dieser Vortrag beleuchtet den Hergang, mögliche Ursachen sowie Konsequenzen dieser raschen Arealerweiterung.
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Beitragsbild: Karstweissling (Pieris mannii) im Labor. An der kürzlich veröffentlichten Studie zur Ausbreitung dieser Art (siehe hier) waren mit Hans-Peter Wymann und Heiner Ziegler auch zwei EVB-Mitglieder unter den Koautoren. CC BY-SA 4.0 Daniel Berner, Universität Basel, Schweiz.
Der Klimawandel und die zunehmenden menschlichen Einflüsse auf die Natur stellt viele Arten auf den Prüfstand. Nicht so aber einige Tagfalterarten in der Schweiz. Während den letzten gut 30 Jahren konnten mehrere Arten in der Schweiz beobachtet werden, wie sie ihr Verbreitungsgebiet stark über die Schweizer Landschaft ausgeweitet haben.
So konnte man zu Beginn der 90er Jahre den Südlichen Kurzgeschwänzten Bläuling (Cupido alcetas) (Beitragsbild) nur in Teilen des Kanton Wallis und Genf beobachten, heute ist er aber bis in den Kanton Zürich vorgerückt. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Karstweissling (Pieris mannii), der ebenfalls nur im Kanton Wallis vorkam, heute jedoch in der ganzen Schweiz verbreitet ist und sogar die Nordsee erreicht hat.
Mögliche Gründe für solch eindrückliche Arealerweiterungen wurden von Fabrice Bucheli während seiner Bachelor- und Masterarbeit an der Universität Bern untersucht.
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Beitragsbild: Männchen des südlichen Kurzgeschwänzten Bläuling (Cupido alcetas). CC BY-SA 4.0 Fabrice Bucheli, Bern, Schweiz.
An unserem ersten Diskussionsabend im Herbst 2022 kommen wir nach der Sommerpause wieder in gemütlicher Runde zusammen. Wir laden unsere EVB-Mitglieder dazu ein, ihre neusten Entdeckungen (wie den Schillerndern Mohrenfalter im Bild) oder ein paar Fotos zu zeigen. Für die Präsentation stehen Laptop und Beamer zur Verfügung.
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Beitragsbild: Schillernder Mohrenfalter (Erebia arvernensis) in einem alpinen Rasen. Die Art kommt in der Schweiz nur im westlichen Teil der Alpen vor. CC BY-SA 4.0 Bernhard Jost, Münsingen, Schweiz.
Wir fahren in Kroatien der Adriaküste entlang südwärts und geniessen die eindrücklichen Karstlandschaften mit ihrer spärlichen Vegetation und reichen Insektenwelt. Auf der Suche nach speziellen Heuschrecken durchqueren wir die Inseln Hvar und Mljet. Dabei treffen wir auch auf etliche südliche Tagfalterarten. Südlichster Punkt der Reise ist die Stadt Dubrovnik mit ihrer vollständig von einer Stadtmauer umgebenen Altstadt.
Auf der Rückreise besuchen wir eindrückliche Schluchten hinter der Küste. Im Biokovo Naturpark finden wir nahe des höchsten Gipfels von Kroatien eine endemische Beissschrecke und im Velebitgebirge den Kroatischen Heidegrashüpfer, der nur von dieser Stelle bekannt ist.
Beitragsbild: Der Kroatische Heidegrashüpfer (Stenobothrus croaticus) kommt in Kroation nur an einer einzigen Stelle im Velebitgebirge vor. CC BY-SA-4.0 Daniel Roesti, Wasen i.E., Schweiz.
Für flugfähige Insekten wie alpine Tagfalter der Gattung Erebia sollte ein flacher Streifen Asphalt eigentlich kein Hindernis darstellen. Oder doch? Im Vortrag werden die Auswirkungen einer Strasse im alpinen Lebensraum auf das Verhalten dieser artenreichen Tagfaltergruppe dargestellt und Möglichkeiten skizziert, wie den Insekten das Zusammenleben mit den Menschen im alpinen Raum etwas erleichtert werden könnte.
Beitragsbild: Für alpine Tagfalter wie den Arten der Gattung Erebia sind Asphaltstrassen bereits ein Hindernis. CC BY-SA 3.0 Otberg, Wikipedia.
Der Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne) kam vor 1990 in der Schweiz nur im Wallis sowie ganz lokal im Jura vor, wobei hier eine Verbindung zu einem Vorkommen im angrenzenden Frankreich bestand. Auch in den elsässischen Trockenwäldern war er verbreitet. Nun breitet er sich wie die anderen Klimaprofiteure in der Schweiz aus. Der Brombeer-Perlmutterfalter – Aus Südwesten ist er gekommen weiterlesen
Wolfgang Willner, Heimische Schmetterlinge in ihren Lebensräumen entdecken und erkennen. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim. 2021. 432 Seiten, Hardcover, Format 12,5 x 19,5 cmBuchbesprechung: Heimische Schmetterlinge weiterlesen