Protokoll der Sitzung des EVB vom 21.11.2023

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 21.11.2023 mit Vortrag unseres Ehrenmitglieds Rolf Pflugshaupt: «Fundstücke aus Dateien und Diasammlungen»

Wie angekündigt zeigt der Referent zahlreiche Fotos und einige Videos aus seinen langjährigen Beobachtungen der Insektenwelt, insbesondere solche Tiere von besonderer Schönheit, noch nie gezeigtes Material und Aufnahmen, die mit kleinen Geschichten verbunden sind. Zum Einstieg stellt er den Aurorafalter vor, der nur mit Glück mit der Kamera zu erwischen ist sowie den Blauschwarzen Eisvogel, welchen er in Südfrankreich ablichten konnte. Auch der Nagelfleck ist schwierig zu fotografieren, Herrn Pflugshaupt gelang es durch den Fund einer Copula. Als Beispiele besonders schöner Falter zeigt er den Buchenkahnspinner und den Harlekin-Bär.

Im bunten Reigen der Sechsbeiner folgen Hornissen, Hornissenschwärmer und weitere Glasflügler. Auch Käfer finden sich im Fundus: Alpen- und Zimmermannsbock, Pracht-, Schild- und Bienenkäfer. Diesen schliessen sich Ameisen, Wildbienen und ihre Parasiten an. Auch verschiedene Fliegen werden präsentiert und das Brutfürsorgeverhalten von Wespen und Wegwespen, wobei sich der Referent als genauer Beobachter erweist. Sehr eindrücklich das Video von einer Wespe, die sich so lange an einem zähen Stück Hamme zu schaffen macht bis sie genug für den Nachwuchs im Nest zusammen hat.

Auch die seltene Sägeschrecke hat Herr Pflugshaupt mit der Kamera festgehalten, dazu Goldschrecken in verschiedenen Farben, die bizarre Nasenschrecke und einen Skolopender. In Südfrankreich fand er die rare Steinschrecke. In dieser Gegend stieg er wiederholt in einem Hotel ab, in dessen Umgebung Geckos, verschiedene Arten von Gottesanbeterinnen sowie diverse Netzflügler vorkamen. Neben interessante Wanzen gab es zudem den Südlichen Grasbär, die Gelbhalstermite und den nicht oft beobachteten Tarsenspinner. Platanen waren ein Mekka für viele sechsbeinige Bewohner. Gegen Ende des Vortrags zeigt der Referent dann noch einige Spinnentiere: Spring- und Krabbenspinne, Dornfinger, Tapezier- und Röhrenspinne, Dornfinger, Wespenspinne, Tarantel und die sog. «Nosferatuspinne».

Geschäftliches

Zwei Neumitglieder stellen sich vor. Nina König hat Biologie studiert und interessiert sich vor allem für Hymenopteren. Johanna Pulver hat insbesondere Interesse an Spinnen.

Varia

Anwesende

19 Mitglieder, 11 Gäste, Total 30 Personen

Schluss der Sitzung

21:35 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

 

Fundstücke aus Dateien und Diasammlungen

Vortrag von Rolf Pflugshaupt, Gümligen

Beim Aufräumen, Aussortieren, Löschen und Wegwerfen gefundene, vergessene, unerwartete und im EVB nie gezeigte Fundstücke, besonders geratene, aber auch einige neue Bilder, sowie einige sehr kurze Filmchen, alles mehr oder weniger von A (Ameisen) bis Z (Zecken) quer durch die Arthropoden, hervorgeholt und zu einem Vortrag verarbeitet.

Gäste sind willkommen!


Beitragsbild: Pillenwespe (Eumenes sp.) beim Anflug zum gewählten Nistplatz.. CC BY-SA 4.0 Rolf Pflugshaupt, Gümligen, Schweiz.

Der Frühling steht vor der Türe – Blütenpflanzen-Empfehlungen für den insektenfreundlichen Garten

Diese Blüten dienen als wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten und sind daher sehr empfehlenswert für einen insektenfreundlichen Garten. Der Frühling steht vor der Türe – Blütenpflanzen-Empfehlungen für den insektenfreundlichen Garten weiterlesen

Protokoll der Sitzung des EVB vom 4.04.2023

Entomologisches

Protokoll der Sitzung des EVB vom 4.04.2023

Vortrag von Beatrice Scheidegger, Schüpfen: «Mein Schlüsselerlebnis zu den Herzen der Wildbienen»

Die Referentin, früher als Hebamme tätig, hat vor Jahren ein «Heimetli» in der Nähe von Schüpfen übernommen und dieses im Laufe der Zeit umwelt- und tiergerecht umgestaltet. Davon profitieren zahlreiche einheimische Wildtiere, Vögel, Amphibien, aber insbesondere Insekten. Auch verschiedene Kleingewässer locken diverse Bewohner und Gäste an.

Zahreiche schöne Fotos illustrieren die von Frau Scheidegger beobachtete Flora und Fauna. Aktuell kommen 23 Libellen-, 18 Heuschreckenarten vor sowie für das Mittelland sehr beachtliche 51 Tagfalter. Besondere Aufmerksamkeit widmet Frau Scheidegger den Wildbienen und stellt zahlreiche Arten, ihre Nektarquellen und Nistplätze vor.

Besonders gute Blütenpflanzen für den Garten sind z.B. Johannis- und Brombeere, Zaunrübe (nur männliche Pflanzen), Blasenstrauch, Sal- und Schwarzweide (männlich), Knautien/Skabiosen, Kleearten, Natternkopf, Aufrechter Ziest, Gemeine Ochsenzunge un weitere. Eine ausführlichere Liste wird noch auf der EVB-Homepage eingestellt.

Den Ausklang des Vortrags bilden mit stimmungsvollen Fotos untermalt von Musikbegleitung.

Geschäftliches

Varia

Anwesende

21 Mitglieder, 19 Gäste, Total 40 Personen

Schluss der Sitzung

21:30 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Wespenplage – alle Jahre wieder!

Im Sommer ist es meist wieder soweit: Es droht die Wespenplage! Die Wespen schwirren um den Teller und werden oft so richtig lästig. Was dagegen unternommen werden kann und warum die Tiere dennoch sehr viel Gutes haben, kann diesem Beitrag im Medaillon Online der Burgergemeinde Bern entnommen werden.


Beitragsbild: Porträt der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris). CC BY-SA 4.0 Sophie Giriens, Fribourg, Schweiz.

Spalten-Wollbiene & Co

An diesem Diskussionsabend mit Flohmarkt ist jedes EVB-Mitglied dazu eingeladen, seine neusten Funde zu präsentieren (wie die Spalten-Wollbiene auf dem Bild) oder auch nur ein paar Fotos zu zeigen. Wer kann über Entdeckungen berichten?

An diesem Abend holen wir auch den schon lange geplanten Flohmarkt nach. Wer möchte, kann etwas mitbringen.

Gäste sind willkommen!

Ursprünglich war geplant, die Veranstaltung online per Zoom durchzuführen. Sie findet nun aber ausschliesslich vor Ort statt.


Beitragsbild: Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum) schabt die Haare von Blättern für ihre Brutzellen, aufgenommen im Garten. CC BY-SA 4.0 Felix Amiet, Solothurn, Schweiz.

[ONLINE] Mimesa Grabwespe & Co

In gemütlicher Runde kommen wir im neuen Jahr zusammen, um neuste Funde (wie die Mimesa Grabwespe auf dem Bild) und Fotos zu präsentieren. Kurze Reise- oder Exkursionsberichte sind sehr willkommen. Wir freuen uns auf einen schönen Auftakt ins EVB-Jahr 2022. Für die Präsentation stehen Laptop und Beamer zur Verfügung.

Die Veranstaltung wird mit Zoom durchgeführt. Der Link wird vorher an die Vereinsmitglieder geschickt. Wer eine kurze Präsentation zeigen möchte wird gebeten, sich vorher mit dem Präsidenten in Verbindung zu setzen. Gäste sind willkommen, wir bitten jedoch um Anmeldung per E-Mail (über Kontakt).


Beitragsbild: Grabwespe (Mimesa bruxellensis) mit frisch erbeuterter Zikade, aufgenommen im Garten. Diese dienen als Nahrung für die Brut. CC BY-SA 4.0 Felix Amiet, Solothurn, Schweiz.

Protokoll der Sitzung vom 21. 12. 2021

Entomologisches

Online-Vortrag von Sophie Kratschmer, Unversität für Bodenkultur Wien: «Wildbienen und Honigbienen: Konkurrenz oder Koexistenz in Agrarökosystemen?»

Die Referentin, welche kurzfristig für den eigentlich geplanten Vortragenden eingesprungen ist, stellt zunächst kurz die Wildbienen generell vor: Zu den Hautflüglern gehörig und durch ihre «Wespentaillen» gekennzeichnete Insekten, welche dort eine von den Ameisen und Faltenwespen getrennte Gruppe bilden. Weltweit sind etwa 20.000 Arten bekannt, in Europa ungefähr 2.000. In Deutschland ca. 580, in der Schweiz 640 und in Österreich etwa 700. Eine davon ist die Honigbiene.

Nur die Weibchen können stechen. Die Grösse variiert von 5 mm bis 3 cm. Die meisten Arten sind solitär, einige eusozial. Etwa die Hälfte der Arten nistet im Boden, ein Viertel oberirdisch und der Rest sind Kuckucksbienen. Honigbienen haben keine solitäre Phase und bilden mehrjährige Völker. Sie sind sehr flexibel bei der Nahrungssuche.

Ein Beispiel illustriert den Entwicklungszyklus und den Unterschied zwischen poly- und oligolektischen (spezialisiert auf bestimmte Pflanzen) Arten. Für die Versorgung einer Brutzelle mit Pollen müssen bis zu 2.000 Blüten besucht werden. Auf die enorme (auch wirtschaftliche) Bedeutung der Bestäubungsarbeit wird eingegangen. Honigbienen sind wichtige Bestäuber grossflächiger Kulturen, die Bevorzugung nur einer Art hat jedoch riskante Folgen (Anfälligkeit gegen Parasiten u.a.). Lebensräume von Wildbienen müssen sowohl Nistplätze als auch Pollen- und Nektarquellen enthalten. Gefährdungsursache sind vor allem ausgeräumte Landschaften, Pestizide und Düngemitel, der Klimawandel.

Die Referentin erläutert das Konzept von Konkurrenz zwischen Arten. Die Hauptkonkurrenz findet hauptsächlich bei den Nahrungsquellen statt. Die Honigbiene hat hier diverse Vorteile gegenüber den anderen Bienenarten, einerseits durch ihre biologischen Eigenschaften, andererseits durch die Auswirkungen der Imkerei (lokales Massenauftreten). In ausgeräumten Landschaften kann dies durchaus zu Problemen für Wildbienen führen.

Man erforscht die Konkurrenz zwischen Wild- und Honigbienen seit den 1950er Jahren erforscht, allerdings weniger in der Agrarlandschaft. Es gibt Indizien für einen geringeren Reproduktionserfolg bei Wildbienen. Bei guten Wildbienenstandorten sollte es daher eine Pufferzone für Honigbienen geben.

Geplante weitere Untersuchungen in Österreich sollen detailliertere Einblicke in die Konkurrenzsituation und ihre Auswirkungen ermöglichen, wobei auf die Kooperation mit Imkern gesetzt wird.

In der anschliessenden Diskussion wurden einzelne Aspekte des Themas vertieft.

Geschäftliches

Varia

Anwesende

26 Mitglieder, 7 Gäste, Total 33 Personen

Schluss der Sitzung

22:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

[ONLINE] Wildbienen & Honigbienen: Konkurrenz oder Koexistenz in Agrarökosystemen?

Vortrag von Sophie Kratschmer, Universität für Bodenkultur Wien

Wildbienen haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum und viele Arten sind hochspezialisiert was ihre Futterquellen und/oder ihren Nistplatz betrifft. Die Bindung an Pollen und Nektar als Nahrungsquelle haben Honigbienen und Wildbienen gemeinsam.

Inzwischen werden jedoch Stimmen lauter, dass aufgrund von Nahrungskonkurrenz zu hohe Honigbienendichten, vor allem in intensiv genutzten Agrarlandschaften, negative Auswirkungen auf Wildbienenpopulationen haben können. Die Vortragende fasst dazu bestehendes Wissen zusammen und gibt einen Ausblick auf geplante Projekte im Themengebiet.

Die online Veranstaltung wird anstelle des live Vortrags von Beat Wermelinger über Borkenkäfer (siehe hier neuer Termin) mit Zoom durchgeführt. Der Link wird vorher an die Vereinsmitglieder geschickt. Gäste sind willkommen, wir bitten jedoch um Anmeldung per E-Mail (über Kontakt).


Beitragsbild: Honigbiene (Apis mellifera) und Gewöhnliche Furchenbiene (Halictus simplex), eine Wildbiene, gemeinsam auf einer Wegdistel (Carduus acanthoides), 2019 in Wien. CC BY-SA 4.0 Sophie Kratschmer, Wien.

Protokoll der Sitzung vom 7. 12. 2021

Entomologisches

Der Sekretär zeigt einen Saisonrückblick mit Bildern aus dem Wallis, dem Jura und dem Tessin.

Herr Mosimann berichtet über den Fund eines interessanten Spinnenkokons auf seinem Grundstück.

Der Präsident erwähnt die Hymenopterologentagung am 29. Januar, welche voraussichtlich per Zoom stattfindet. Die Tagung in Beutelsbach war offiziell abgesagt, einige Unentwegte trafen sich jedoch inoffiziell.

Der Präsident stellt einige interessante Schnell-, Bock-, Lauf-, Juni-, Juli-, Pracht- und Rosenkäfer in Wort und Bild vor. Ausserdem berichtet er von einem ernsten Borreliosefall in seiner Familie . Er weist bei dieser Gelegenheit auf die Risiken dieser von Zecken übertragenen Krankheit hin.

Der Kassier berichtet von seinen erfolgreichen Besuchen in den Sammlungen der Museen von Paris und Brüssel, wo er sich als einer der coronabedingt sehr wenigen Besucher ungeteilter Aufmerksamkeit der Museumsangestellten erfreuen konnte.

Herr Baur weist auf die kleine Serie über Klimaprofiteure auf unserer Website hin.

Herr Cordillot berichtet über die erfolgreiche Suche nach wildlebenden Honigbienen in der Schweiz. Diese Völker leben in Bäumen, aber auch Gebäuden und sollen in der Zukunft detaillierter untersucht und kartiert werden. Bienenvölker sind wie Ameisen «Superorganismen», was eine sehr interessante Anpassung an wechselnde Lebensbedingungen ist. Der Imkerei ist die natürliche Biologie der Honigbiene offenbar weitgehend unbekannt. Es ist zu klären, ob diese Biene ein möglicherweise gefährdetes Wildtier ist. Wildlebende Bienenvölker bitte an Herrn Cordillot melden.

Geschäftliches

Unser Ehrenmitglied Werner Marggi hat sich nach 44jähriger Zugehörigkeit zum EVB entschieden, den Verein zu verlassen. Wir nehmen seinen Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis.

Die Mitglieder haben den Insektenkalender 2022 mit Fotos von Rolf Pflugshaupt erhalten. Ein Exemplar darf man verschenken. Spenden sind willkommen.

Das Verfahren zur Steuerbefreiung für den EVB ist erfolgreich abgeschlossen. Es darf ab sofort steuerbefreit gespendet werden!

Herr Neumann informiert, dass er neu der Vertreter des EVB bei der SEG und Ansprechpartner bei uns für SEG-Themen ist. Wie sich herausgestellt hat, hat die Entomo Helvetica in den letzten Jahren einen Gewinn erwirtschaftet. Nach diversen Diskussionen im Rahmen der SEG hat sich herausgestellt, dass rechtliche Konstrukt „EH“ unbestimmt ist und über das weitere Vorgehen von den involvierten Organisationen (entomologische Vereine) entschieden werden soll. Es ist hier noch einiges zu klären, weitere Abstimmungen sind geplant.

Der Kassier informiert, dass die Einzahlungsquote des Mitgliedsbeitrags seit ein paar Wochen bei phänomenalen 100% liegt.

Varia

Anwesende

23 Mitglieder, 0 Gäste, Total 23 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht