Der Karstweissling in Mitteleuropa – eine biologische Invasion unter der Lupe

Vortrag von Daniel Berner, Universität Basel

Der Karstweissling (Pieris mannii) galt als lokal verbreiteter, mediterraner Schmetterling. Innerhalb von weniger als 20 Jahren hat sich die Art über ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Dieser Vortrag beleuchtet den Hergang, mögliche Ursachen sowie Konsequenzen dieser raschen Arealerweiterung.


Beitragsbild: Karstweissling (Pieris mannii) im Labor. CC BY-SA 4.0 Daniel Berner, Universität Basel, Schweiz.

Flatternde Erfolgsgeschichte: Die rasante Ausbreitung der Tagfalter in der Schweiz

Vortrag von Fabrice Bucheli, Bern

Der Klimawandel und die zunehmenden menschlichen Einflüsse auf die Natur stellt viele Arten auf den Prüfstand. Nicht so aber einige Tagfalter in der Schweiz. Während den letzten gut 30 Jahren konnten mehrere Arten in der Schweiz beobachtet werden, wie sie ihr Verbreitungsgebiet stark über die Schweizer Landschaft ausgeweitet haben.

So konnte man zu Beginn der 90er Jahre den Südlichen Kurzgeschwänzten Bläuling (Cupido alcetas) (Beitragsbild) nur in Teilen des Kanton Wallis und Genf beobachten, heute ist dieser Tagfalter aber bis in den Kanton Zürich vorgerückt. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Karstweissling (Pieris mannii), der ebenfalls nur im Kanton Wallis vorkam, heute jedoch in der ganzen Schweiz verbreitet ist und sogar die Nordsee erreicht hat.

Mögliche Gründe für solch eindrückliche Arealerweiterungen wurden von Fabrice Bucheli während seiner Bachelor- und Masterarbeit an der Universität Bern untersucht.


Beitragsbild: Männchen des südlichen Kurzgeschwänzten Bläuling (Cupido alcetas). CC BY-SA 4.0 Fabrice Bucheli, Bern, Schweiz.

Gehören wir noch zusammen? Sekundärkontakte beim Lilagold-Feuerfalter

Vortrag von Elias Samuel Trachsel, Universität Basel

Mit dem steten Rückgang von Insektenarten gewinnt das Verständnis für Artenvielfalt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Nebst dem Monitoring bereits existierender Arten braucht es aber auch Untersuchungen zu kryptischen Artkomplexen, welche auch dazu beitragen können zu verstehen, wie Arten überhaupt entstehen. Für letzteres, bieten postglaziale sekundäre Kontaktzonen ideale Bedingungen. Kontaktzonen können entstehen, wenn zwei glaziale Linien, die voneinander isoliert waren und sich so verschieden entwickelt haben, wieder aufeinandertreffen. Die Schweizer Alpen gelten als Hotspot solcher Zonen.

So treffen beim Lilagold-Feuerfalter auch zwei einst isolierte Unterarten (Lycaena hippothoe eurydame und L. h. euridice) im Gadmertal wieder aufeinander. Dieses faszinierende System wirft mehrere Fragen auf: Was ist die Verbreitungsgeschichte der beiden Unterarten? Wie sehen die Populationsstrukturen der Unterarten aus? Vereinen sich die beiden Unterarten? Zeugen sie fertile Hybride? Sind sie doch zwei unterschiedliche Arten? Diese Fragen werden mit morphologischen und genetischen Daten untersucht.


Beitragsbild: Männchen des Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe). CC BY-SA 4.0 Elias Samuel Trachsel, Universität Basel, Schweiz.

Der Karstweissling – Plötzlich war er auch bei uns

Mit dem Karstweissling starten wir eine kleine Reihe über Klimaprofiteure bei den Tagfaltern. Das sind Arten, die sich aufgrund des Klimawandels auch bei uns etablieren oder ausbreiten können. Weitere Beiträge werden in loser Folge erscheinen.

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[ONLINE] Entomologischer Jahresrückblick 2020

Online-Vortrag von Martin Albrecht, Schüpfen

Leider lässt die Pandemie-Situation weiterhin keine Veranstaltungen im gewohnten Rahmen zu. Wir testen daher die Möglichkeit, Vorträge online zu halten um wenigstens auf diese Art den Kontakt unter den Mitgliedern aufrecht zu erhalten.

Der Anfang macht der entomologische Jahresrückblick 2020. Der Referent wird per Zoom einige Impressionen seiner entomologischen Exkursionen und Streifzüge vom Frühjahr bis zum Herbst präsentieren und dabei vor allem Fotos von Schmetterlingen (wie das Platterbsen Widderchen auf dem Bild) und ihren Lebensräumen zeigen. Zoom ist einfach zu bedienen und läuft auf allen gängigen Plattformen (PC/Mac, Tablets und Smartphones). Weitere Informationen inklusive einer kurzen Anleitung und Zugangsdaten bzw. Link erhalten die Mitglieder rechtzeitig per Newsletter oder Infomail.

Gäste willkommen!


Beitragsbild: Platterbsen-Widderchen (Zygaena osterodensis) im Wallis. CC BY-SA-4.0 Martin Albrecht, Schüpfen, Schweiz.