Brauner Bär Arctia caja Langnau im Emmental CC BY-SA 4.0 Dominik Hofer Langnau i.E.

Blaue Flecken um halb zwei

Am 11. August 2020 um 20.08 Uhr hatte die Qual ein Ende. Das Abendessen war fertig. Ich holte meine Kamera und lupfte das Spaghettisieb auf dem Tisch weg. Da lag er, der Bär, schön braun und frisch. Als wenn er auf mich gewartet hätte. Das hatte er auch. Meine Frau hatte ihn am Nachmittag entdeckt und auf dem Tisch unter dem Sieb in Sicherheit gebracht. Und ich musste noch ein Abendessen lang zappeln. Wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ein Brauner Bär stand schon längst auf meinem Wunschzettel und nun war er da. Und das Kind war beeindruckt ob der Schönheit und der wahrhaftigen Grösse.

Vom Tisch gings zum Apfelbaum. Man will ja noch ein schönes Bild. Am Wochenende gings in den dunklen Wald, mit Lampe, Chlüpperli und Tuch. Und am Tuch werde ich jeweils wieder zum Kind. Lange passiert nicht viel, so ab 23.00 Uhr schauen die ersten vorbei. Einige kennt man schon, erhofft sich eine andere Perspektive oder ein schöneres Exemplar. Und immer wieder freudige Neuheiten. Und treue Seelen. Dann er. Der Bär. Der Brummbär. Donnert ins Tuch. Wirbelt umher und weg ist er. Aber er kommt wieder und setzt sich artig aufs Tuch, krabbelt auf den Finger und lässt sich schön auf einem Blatt drapieren. Ein kleiner Stupps und da sind sie, die blauen Flecken um 01.25 Uhr. Und das Kind war wieder beeindruckt.

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Beitragsbild: Brauner Bär (Arctia caja), Lichtfang im Schützengrabenwald in Langnau im Emmental. CC BY-SA 4.0 Dominik Hofer, Langnau i.E.

Ein Gedanke zu „Blaue Flecken um halb zwei“

  1. Wunderhübsche Bilder und grossartig formulierter Text – ein Kleinod unserer Sprache!
    Gratulation!

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