Blattflöhe, wenig bekannte Pflanzenläuse

Vortrag von Daniel Burckhardt, Naturhistorisches Museum Basel

Blattflöhe sind zwar oft unauffällig, zeigen aber interessante Anpassungen an ihre Ernährungsweise und ihre Wirtspflanzen. Taxonomische und phylogenetische Studien erlauben diese Beziehungen in einem evolutiven Kontext zu analysieren.

Blattflöhe zeigen auch interessante Verbreitungsmuster, sowohl global als auch lokal. Sammlungsdaten aus über einem Jahrhundert belegen faunistische Veränderungen, die durch die Klimaerwärmung begünstigt sind.

Der Referent stellt Eigenheiten der Blattflöhe vor, spricht über Schädlinge und Nützlinge und berichtet über neue Forschungsergebnisse aus der Systematik und Biologie.

Gäste sind willkommen!


Beitragsbild: Larven des Blattflohs Hollisiana cf. nigrivenis (Brown & Hodkinson) auf Guatteria sp. (Flaschenbaumgewächse, Annonaceae), aufgenommen in Costa Rica. CC BY-SA 4.0 Kenji Nishida, Puntarenas, Costa Rica.

Protokoll der Sitzung vom 6.5.2019

Entomologisches

Vortrag von Peter Huemer, Tiroler Landesmuseen, Innsbruck
Gut bekannt oder unbenannt? Alpenschmetterlinge im Zeitalter des DNA-Barcodings

Herr Huemer erwähnt zunächst als Eckpunkt die Fläche des Alpenraums mit 200’000 km2, auf welcher 5’000 Schmetterlingsarten vorkommen. Die Idee des Barcodings ist, die morphologisch oft schwer unterscheidbaren Arten auf Basis genetischer Unterschiede zu bestimmen. Dies, indem mit dem Barcoding eine «objektive/messbare» Methode herangezogen wird. Damit kann man 97% der Arten zuordnen. Das Hauptziel des Barcodings ist eine Unterscheidung auf genetischer Basis unter Heranziehung einer Vergleichsdatenbank. Dies kann auch den akute Expertenmangel bei vielen Gruppen zumindest teilweise ausgegleichen. Ferner können kryptische Arten erkannt werden, aber auch Präimaginalstadien und es können Körperteile oder Kotproben zugeordnet werden.

Die Methodik beruht auf der Untersuchung der mtDNA (COI-Gen), wobei für den Barcode 658 Basenpaare herangezogen werden. Sammlungen sind wichtige Quellen von Untersuchungsmaterial.Die Daten werden in einer zentralen Datenbank in Guelph (Kanada) gesammelt (BOLD). In den meisten Fällen ist die intraspezifische Variabilität sehr viel geringer als die interspezifische was die hohe Zuverlässigkeit der Methode belegt. Allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel. So gibt es Arten mit unterschiedlicher Morphologie, aber identischem Barcode (sog. Barcode Sharing). Wenige Arten zeigen eine grosse intraspezifische Variabilität.

Konsequenzen aus der Anwendung des Barcodings sind auch Anpassungen bei Systematik und Nomenklatur. So entdekte man z.B. einige Synonymien und man konnte viele unbeschriebene Arten identifizieren. Die Einstufung als Unterart oder Art ist jedoch subjektiv. Die Methode lieferte auch wesentliche Erkenntnisse zur Faunistik. Zur Erhöhung der Genauigkeit der Methode können weitere Gene oder das Gesamtgenom herangezogen werden.

Auf den Vortrag folgt eine lebhafte Diskussion.

Geschäftliches

Die Sitzung findet aus organisatorischen Gründen ausnahmsweise an einem Montag statt.

Der Präsident informiert die Anwesenden über den Tod von Hans Rudolf Niklaus welcher im vergangenen Februar nach längerer Krankheit verstorben ist.

Anwesende

23 Mitglieder, 3 Gäste, Total 26 Personen

Schluss der Sitzung

21:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 20.3.2018

Entomologisches

Vortrag von Thomas Hertach, Hedingen
Sing mir deinen Namen!  Auf dem Weg zu einer modernen Faunistik über Singzikaden (Cicadidae) der Schweiz

Der Referent hat sich aus eigenem Interesse in diese zwar bekannte, aber sträflich vernachlässigte Insektengruppe eingearbeitet und Protokoll der Sitzung vom 20.3.2018 weiterlesen

Protokoll der Sitzung vom 4.4.2017

Geschäftliches

Präsident Gilgen spricht einleitend über den unerwarteten Tod von Peter Sonderegger Ende März und den grossen Verlust, welchen der Verein erlitten hat. Herr Wolff, der Peter Sonderegger seit Jahrzehnten gekannt hat, erinnert an sein enormes Wissen und seine intensive Beschäftigung mit der Natur von Kindheit an. Herr Bryner informiert über einen Kontakt zu seiner Familie. Er wird Unterstützung bieten um den entomologischen Nachlass zu ordnen. Herr Bryner teilt mit, dass Peter Sonderegger wohl schon längere Zeit ernsthaft erkrankt war, dies jedoch Protokoll der Sitzung vom 4.4.2017 weiterlesen