Schlupfwespen – Entdeckungsreise in eine geheimnisvolle Welt

Vortrag von Siegfried Keller, Eschenz

Schlupfwespen stellen den grössten Anteil an den rund 150’000 bekannten Arten von Wespen dar. Sie haben sich auf ein Leben als todbringende Parasitoide spezialisiert. Als solche sind sie wichtige Gegenspieler von Insekten und Spinnentieren. Damit spielen sie eine zentrale Rolle in der Regulierung ihrer Wirte, darin eingeschlossen Schädlinge in der Land- und Forstwirtschaft.

Anhand einiger Beispiele zeigt der Referent, was die Schlupfwespen zu den erfolgreichsten Insekten gemacht hat: Ihre spezielle Fortpflanzungsart, ihre hohe Anpassungsfähigkeit und nicht zuletzt ihre Symbiose mit Viren und Bakterien. Auch die Schönheit der Wespen und bisher nicht dokumentierte Verhaltensweisen sollen nicht zu kurz kommen.

Gäste sind willkommen!


Beitragsbild: Ein Alloxysta-Weibchen (Figitidae) parasitiert die Larve einer Blattlauswespe in einer Grossen Brennnesselblattlaus. CC BY-SA 4.0 Siegfried Keller, Eschenz, Schweiz.

Über den Einsatz von Schlupfwespen in der biologischen Schädlingsbekämpfung

Vortrag von Tim Haye, CABI-Centre, Delémont

Durch die zunehmende Globalisierung des Handels kam es in den letzten 20 Jahren in Europa vermehrt zu der Einfuhr von invasiven Schadinsekten aus anderen Teilen der Welt, was zum Teil zu massiven Verlusten in der Landwirtschaft geführt hat. Meist beschränken sich die Bekämpfungsmassnahmen auf den Einsatz von Insektiziden, die aber keine langfristige Lösung darstellen. Eine umweltfreundliche Alternative ist die Verwendung von Schlupfwespen in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Dabei werden schädliche Insektenpopulationen durch ihre natürlichen Feinde so weit vermindert, dass die wirtschaftlichen Schäden unbedeutend bleiben. Besonders häufig werden dazu sogenannte Parasitoide eingesetzt, die ihren Wirt während oder am Ende ihrer Entwicklung töten.

Der Referent gibt einen Einblick in laufenden Forschungsprojekte am CABI-Centre in Delémont.

Gäste sind willkommen!


Bild: Die Erzwespe (Anastatus bifasciatus) bei der Eiablage an Eiern des Kiefernspinners (Dendrolimus pini). CC-BY-SA-4.0 Tim Haye, CABI, Delémont, Schweiz