Protokoll der Sitzung vom 16. 11. 2021

Entomologisches

Vortrag zum Thema optisch attraktraktive Insekten von Katrin Luder, Olten, und unserem Mitglied Bähram Alagheband, Solothurn: «‘Glanz & Glitzer’: Juwelen der Schweizer Insektenwelt».

Die Referentin und der Referent präsentieren mit eindrücklichen Bildern und Videos das Thema optisch attraktive Insekten. Dabei stellen sie besonders prächtige und farblich ungewöhnliche einheimische Insekten vor. Die oft verborgene Schönheit und beeindruckende Formen- und Farbenvielfalt der kleinen Wunderwerke wird einem zahlreichen Publikum nähergebracht. Im Fokus stehen insbesondere Heuschrecken, Schmetterlinge, Käfer, Wespen, Wildbienen und Libellen welche Herr Alagheband auf zahlreichen Exkursionen vor die Kamera bekommen hat. Besonders eindrücklich sind die unglaublich farbenprächtigen, aber meist winzigen Goldwespen, die es Herrn Alagheband besonders angetan haben. Neben den optischen Vorzügen der Insekten werden auch einige spannende Verhaltensweisen aufgezeigt. Schliesslich gibt es noch einen Blick hinter die Kulissen der vom Referenten angewendeten Aufnahmetechnik.

Geschäftliches

Varia

Anwesende

25 Mitglieder, 22 Gäste, Total 47 Personen

Schluss der Sitzung

21:45 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 2. 11. 2021

Entomologisches

Vortrag unseres Mitglieds Richard Wolf, Fribourg, und Christoph Vogel, Unterlangenegg: „Seidenspinner, Seide und Seidenstrasse“

Das breit gefächerte Thema des heutigen Vortrags teilen die Referenten in mehrere Abschnitte auf. Zunächst geben sie einen Überblick über die Arten- und Formenvielfalt der Seidenspinner aus den Familien Bombycidae und Saturniidae vor, darunter auch den Isabella-Spinner. Zur Seidengewinnung wurden mehrere Augenspinnerarten nach Europa eingeführt. Diese kommen hier jetzt verwildert vor. Viele Arten sind sehr groß und attraktiv gezeichnet, z.B. der bekannte Atlasspinner.

Im zweiten Teil wird auf die Seidenproduktion eingegangen, welche Herr Vogel aus seiner langjährigen Tätigkeit in der Textilindustrie kennengelernt hat. Die Haltung des Maulbeer-Seidenspinners in China reicht Jahrtausende zurück, die Ursprünge verlieren sich im Nebel der Mythologie. Die lange Domestizierung, Massentierhaltung und Selektion unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten hatte deutliche Auswirkungen auf den Falter. Dieser ist heute ein Haustier und hat seine Flugfähigkeit verloren.

Als nächstes werden die erstaunlichen Eigenschaften der Seide (u.a. die höchste Reissfestigkeit aller Naturfasern) und der sehr aufwändige Prozess der Aufzucht und Seidengewinnung vorgestellt. Auch die wirtschaftlichen Aspekte der Seidenherstellung werden erwähnt, eine spannende Geschichte einer frühen Globalisierung. In der Schweiz ist Seidenhandel seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen.

Der letzte Abschnitt des Vortrags befasst sich mit der Seidenstrasse, dem uralten, weitverzweigten Handelsweg zwischen China und dem Abendland. Herr Wolf berichtet von seinen Reisen auf der südlichen Seidenstrasse im Jahr 1976. Als junger Mann schloss er sich einer Gruppenreise an, welche mit einem Lastwagen und Zelten in drei Monaten bis Kathmandu gelangte. Über Istanbul und Anatolien führte der Weg nach Iran, wo unter anderem Isfahan und Persepolis aufgesucht wurden. Anschliessend durchquerten die Reisenden das damals noch friedliche Afghanistan und zogen durch den Norden Pakistans und Nordindien bis nach Nepal. Eine Einreise nach China war damals nicht möglich Diesen letzten Teil der Reise holte der Referent erst viele Jahre später nach.

Herr Vogel gewährt schließlich noch Einblicke in die nördliche Seidenstrasse, welche durch Zentralasien führt. Dort siedelt ein buntes Völkergemisch vorwiegend entlang der drei grossen Flüsse, welche das ansonsten wasserarme Gebiet durchziehen. Historische Gebäude in den großen Städten Buchara, Samakand, Chiva und Taschkent werden gezeigt.

Geschäftliches

Sara Schindhelm möchte dem EVB beitreten und stellt sich kurz vor. Sie ist Tierpflegerin und arbeitet in der Tierpflegestation Schloss Utzenstorf. Sie hat ein generelles Interesse an Insekten/ der Natur.

Varia

Anwesende

26 Mitglieder, 17 Gäste, Total 43 Personen

Schluss der Sitzung

22:30 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 19. 10. 2021

Entomologisches

Erste Sitzung am Museum nach den Einschränkungen durch Corona mit Berichten aus der Sommerpause und zu anderen Aktivitäten der Vereinsmitglieder.

Der Präsident stellt lebende Pracht- und Bockkäfer vor welche er in den Ferien auf Sardinien erbeutet hat.

Frau Beutler berichtet von einer zweiten Generation des Zitronenfalters aus dem Wallis.

Herr Roesti erzählt von einer interessanten Exkursion nach Rumänien und den dort beobachteten Heuschrecken, Vögeln und Schmetterlingen. Eine zweite Reise führte ihn nach Kroatien, das sich ebenfalls als lohnendes Ziel erwies. Im Sommer hat er zudem zusammen mit dem Sekretär an der Fledermausnacht in Wasen teilgenommen. In seinem Garten konnte er erstmals eine aus Amerika eingeschleppte Wespe (Isodonta mexicana) finden. Verschiedene Anwesende berichten von Nachweisen und der Ausbreitung diverser exotischer Insektenarten in der Region.

Ferner werden werden unangebrachte Aussetzungen und Freilassungen von gezüchteten Schmetterlingen und die Neophytenproblematik kritisch diskutiert.

Geschäftliches

Jürg Hostettler, welcher dem Verein während der Pandemie beigetreten ist, stellt sich kurz vor. Er komt von der Ornithologie, hat sich aber in letzter Zeit schon intensiv in Tagfalter eingearbeitet und untersucht aktuell ein Gebiet bei Muri auf die dort vorkommenden Falter.

Fabrice Bucheli möchte dem EVB beitreten. Er ist Biologiestudent und interessiert sich vor allem für Schmetterlinge. Das Beitrittsgesuch wird einstimmig angenommen.

Der Kassier informiert über den Austritt von Beat Gerber aus dem EVB.

Varia

Anwesende

18 Mitglieder, 1 Gast, Total 19 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 18. 05. 2021

Entomologisches

Hotspots der entomologischen Biodiversität zur ökologischen Infrastruktur: Hier gab es anscheinend wenig Aktivitäten. Offenbar ist eine Veranstaltung im Hebst geplant.

Bei der ANF hat die Umsetzungsphase (Verträge mit Bewirtschaftern) jetzt begonnen. Dafür werden die – bereits vor langer Zeit eingereichten Hotspot-Unterlagen z.B. von Ruedi Bryner und Hans-Peter Wymann genutzt..

Geschäftliches

Nicola Liechti hat seinen Austritt aus dem Verein mitgeteilt, weil er mit anderen Umweltaktivitäten ausgelastet ist.

Der Sekretär stellt die Ergebnisse der Mitgliederumfrage vor. Die Rücklaufquote lag bei ca. 50% und ergab interessante Antworten zur Motivation der Mitglieder sowie Verbesserungspotential bei der Vereinsarbeit. Der Vorstand wird die Ergebnisse im Sommer auswerten und Vorschläge für Optimierungen erarbeiten. Wer die Auswertung noch einsehen möchte, soll sich bitte per E-Mail mit dem Sekretär in Verbindung zu setzen, welcher dann die Zugangsinformationen mitteilen wird.

Wie an der letzten Sitzung und zwischenzeitlich auch noch auf dem Kommunikationsweg mitgeteilt wird das Thema „Unterstützung der Initiativen vom 13. Juni“ diskutiert. Es gibt engagierte Voten für die Ja-Parole, aber auch verschiedene Vorbehalte, zum Teil aus Verfahrensgründen (keine Gesamt-Abstimmung unter allen Mitgliedern, kurzfristige Traktandierung, besser mit Fakten und Hintergrund-Infos arbeiten als mit Unterstützung der Ja-Parole). Hauptstreitpunkt ist die Frage, ob eine Empfehlung für die Initiative eine für den EVB angemessene Aktion ist oder ob man sich eher auf wissenschaftlich-neutrale Position beschränken soll. Es wäre ein gewisser Paradigmenwechsel im Verein hin zu einer mehr politisch-aktiven, gesellschaftsorientieten Ausrichtung, welche bei einem Teil der Mitglieder auf Vorbehalte stösst.

Nach engagierter Diskussion wird abgestimmt, ob die Ja-Parole für die Trinkwasserinitiative vom EVB herausgegeben werden soll. Von den anwesenden Mitgliedern sind 25 dafür und 5 dagegen. Der Vorstand wird den Mitgliedern die Ja-Parole empfehlen, sie auf der Website aufschalten und die vorgängig verschickte Stellungnahme an die relevanten Medien versenden.

Das Gesuch zur Steuerbefreiung des EVB ist eingereicht.

Vereinsausflug nach Hohtenn: Wenn die Lockerungen für Freiluft-Veranstaltungen wie erhofft umgesetzt werden kann der Ausflug stattfinden. Weitere Informationen folgen Anfangs Juni.

Varia

Soll der EVB wieder einen Insektenkalender herausgeben und diesen allenfalls in höheren Stückzahlen vertreiben? Die Kosten für eine höhere Auflage wären gering. Es braucht dieses Jahr allerdings einen grösseren Effort für die Herstellung, da wir uns nicht an ein bestehendes Projekt anhängen können. Die Frage nach alternativen Präsenten (z.B. Untersetzer) wird letztlich zugunsten des Kalenders beantwortet (für dieses Jahr). Der Abnehmerkreis ist noch festzulegen. Der Vorstand wird sich weitere Gedanken zum Thema machen. Weitere Infos, z.B. bis wann Fotos wo eingereicht werden sollen, folgen per Mail oder Newsletter.

Herr Baur weist auf die neue Ausgabe der Zeitschrift „Hotspot“ mit einem Beitrag zum Biodiversitätsmonitoring bei Tagfaltern hin.

Anwesende

30 Mitglieder, 0 Gäste, Total 30 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 04. 05. 2021

Entomologisches

Zoom-Vortrag von Stefan Hertwig, Bolligen: «Borneo, ein Eldorado für den Biodiversitätsforscher». Vortrag über das Biodiversitätsparadies Borneo

Der Referent ist Experte für Reptilien und am Naturhistorischen Museum Bern tätig. Das Borneo-Projekt fokussiert auf Frösche (www.frogsofborneo.org). Einleitend stellt Herr Hertwig die Geographie, Geologie und Biogeographie der Region Sundaland vor.

Die Erforschung der Frösche startete der Amerikaner F. Inger in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Damals waren etwa 160 Arten dieser Amphibien von Borneo bekannt. Die Vorbereitung jeder Expedition beginnt mit dem Einholen der zahlreichen notwendigen Genehmigungen zum Sammeln und zum Export des Materials. Das Thema der sog. Biopiraterie ist virulent. Das führt zu immer strengeren Gesetzen, welche die Forschung zunehmend erschweren.

Der Referent war schon an zahlreichen Stellen im malaysischen Teil Borneos unterwegs um die letzten noch vorhandenen Regenwälder zu untersuchen. Gemeinsam mit Studenten fing er nachts Frösche, welche sie am nächsten Tag präparierten und für den Transport vorbereiteten. Risiken der Feldarbeit sind die grossen, sehr aggressiven und mit schmerzhaftem Gift ausgestattete nachtaktiven Wespen sowie die berüchtigten Landblutegel. Auch gefährliche Baumschlangen und Königskobras sind gar nicht selten.

Eindrückliche Bilder zeigen entomologische und andere Beifänge der nächtlichen Exkursionen. Auch die Vielfalt von Schmetterlingen ist sehr ausgeprägt Darunter ist auch der bekannte Vogelflügler Trogonoptera brookiana. Landkrabben sind ebenfalls zahlreich vertreten sowie ausgesprochen exotische Käferarten. Elefanten kommen nur noch in kleinen Gebieten vor.

Um 1950 bedeckten Regenwälder noch die gesamte Insel. Heute sind davon nur noch Reste vorhanden. Diese bestehen auf der malaysischen Seite zudem –  abgesehen von zwei kleinen Nationalparks –  völlig aus Sekundärwäldern. Eine enorm grosse Fläche ist vollständig mit Ölpalmen-Monokulturen bedeckt.

Infolge der zahlreichen ökolgischen Nischen ist die Biodiversität der Frösche sehr gross, sie wird inzwischen auf 240 Arten geschätzt. Darunter sind Arten mit zahlreichen teils spektakulären Anpassungen, beispielsweise bei den Kaulquappen und der Entwicklung. Es gibt aber auch zahlreiche Arten mit Direktentwicklung (ohne Quappenstadium). Eine Art entwickelt sich z.B. in den Wasserreservoirs von Kannenpflanze.

Dem Vortrag über das Biodiversitätsparadies Borneo schliesst sich eine Diskussion über die ökologische Situation der Insel an.

Geschäftliches

Der Präsident erwähnt Überlegungen des Vorstands, eine Empfehlung zugunsten der Trinkwasserinitiative abzugeben. Herr Straumann stellt die ökologischen und landwirtschaftlichen Hintergründe des Themas vor. Er zieht das Fazit, dass die Ziele der Initiative grundsätzlich mit den Interessen des EVB übereinstimmen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Verbesserungen für die Biodiversität. Es werden einige engagierte Voten für die Unterstützung der Initiative vorgebracht. Es gibt aber auch andere Meinungen. Demnach sollte diese Unterstützung in einen wissenschaftlichen Kontext eingebaut werden. Oder der EVB solle diese Initiative generell nicht unterstützen. Auf Grund des kontroversen Stimmungsbildes soll das Thema am 18. Mai erneut diskutiert werdsen. Vorgängig erhalten die Mitglieder nähere Informationen.

Anwesende

32 Mitglieder, 4 Gäste, Total 36 Personen

Schluss der Sitzung

22:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Hauptversammlung vom 2.3.2021

Geschäftliches

Die Hauptversammlung findet online per Zoom statt.

Bericht des Sekretärs

1. Administratives

    • Mitgliederbestand: 106 (+6) Aktivmitglieder, 11 (+3) in Ausbildung und 21 (±0) Ehrenmitglieder, Total 138 Mitglieder.
    • Besucher (inkl. Gäste): Durchschnitt 33.6 (+5.3), Maximum 43, Minimum 22. Nach der Corona-bedingten Sitzungspause fanden alle Veranstaltungen online per Zoom statt.
    • Mutationen seit der letzten Hauptversammlung
      Aufnahmen: Ruth Schumacher (3.03.2020), Monika Haueter, Fabian Heussler, Jürg Hostettler, Roger Kohler, Marcel Niederberger, Yvonne Ott (5.01.2021)
      Austritte: keine
      Verstorben: Renate Gygax

Präsident: Dr. Michael Gilgen, Oberhohrain 5, 3256 Bangerten, 079 543 40 01
Vizepräsident: Dr. Christoph Germann
Sekretär: Martin Albrecht
Kassier: Dr. Michael Balkenohl
Bibliothekar: Bernhard Jost
Webmaster: Hannes Baur
Beisitzer: Dr. Lukas Straumann

Vereinslokal: Naturhistorisches Museum, Bernastrasse 15, 3005 Bern

Vertreter bei der SEG: Dr. Christoph Germann.

2. Vereinsausflug

Der Vereinsausflug des EVB fiel letztes Jahr wegen unsicheren Wetters und zum Exkursionzeitpunkt gemähten bzw. abgeweideten Flächen im Kiental leider aus.

3. Vortragsprogramm Jahr 2018 (vom 21.1.2020 bis 16.12.2020)

21. Januar: Dominik Hofer, Langnau i.E.: «Lust auf Regenwald?»

4. Februar: Martin Albrecht und Bernhard Jost: «Schmetterlinge und andere Tiere im Iran».

Die übrigen geplanten Vorträge entfielen infolge der Corona-Pandemie.

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Bericht des Bibliothekars

1. Bibliotheksbenutzung

Die Benutzung der Bibliothek blieb auch 2020 auf sehr tiefem Niveau.

2. Abonnierte Zeitschriften

Im Laufe des Berichtsjahrs sind von März 2020 bis Februar 2021 total 5 Hefte bei uns eingetroffen:

    • Entomo Helvetica, 13 / 2020
    • Entomologische Nachrichten und Berichte, Band 64, Hefte 1, 2 und 3
    • Alpine Entomology 4/2020

3. Neuanschaffungen und Schenkungen

    • keine

4. Kündigungen

    • Kündigung der Zeitschrift Entomologische Nachrichten und Berichte am 20.11.2020.

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Bericht des Kassiers

Die finanzielle Situation des EVB ist nach wie vor positiv. Da das Vereinsvermögen sich rasch der kritischen Grenze nähert soll der EVB die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erreichen. Der Prozess läuft bereits, dafür braucht es u.a. Anpassungen an den Vereinsstatuten.

Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Bericht des Webmasters

Die Website verzeichnet einen Rückgang bei der Anzahl Aufrufe, jedoch einen erfreulichen Zuwachs bei der Anzahl Besucher. Der Bericht wird ohne Gegenstimme genehmigt.

Jahresbeitrag

Die Kassenlage und das geplante Budget erlauben weiterhin die Beibehaltung des bisherigen Beitrags. Der Antrag des Vorstandes, den Mitgliedsbeitrag unverändert bei CHF 25,- bzw. 5,- zu belassen wird ohne Gegenstimme angenommen.

Statutenänderungen

Die meisten geplanten Anpassungen dienen dazu, die Gemeinnützigkeit des EVB sicherzustellen. Der Kanton stellt dafür bestimmte Anforderungen, insbesondere an den Zweck des Vereins und die Verwendung der Mittel. Die Änderungen wurden den Mitgliedern fristgerecht zugestellt.

Die neuen Statuten werden ohne Gegenstimme und Enthaltung angenommen.

Ehrenmitgliedschaften und Jubiläen

50jähriges Vereinsjubiläum: Rene Duss (Eintritt 5.1.1971)
70jähriges Vereinsjubiläum: Peter Etter (Eintritt 19.10.1951)

Vereinsausflug 2021

Herr Alagheband schlägt erneut das Kiental vor, Herr Baur Hohtenn im Wallis. Hohtenn entscheidet die Abstimmung für sich. Als Termin wird der 26./27. Juni festgelegt.

Vorstandswahlen, Wahl der Beisitzerin

Der bisherige Vizepräsident Christoph Germann tritt aus dem Vorstand zurück. Der restliche Vorstand inklusive Beisitzer stellt sich zur Wiederwahl. Die Wahl erfolgt ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung.

Als neue Vizepräsidentin kandidiert Julia Lanner. Sie stammt aus Tirol und ist studierte Zoologin. Seit zwei Jahren lebt sie in Bern und doktoriert an den Universitäten Wien und Bern. Ihr Spezialgebiet sind Bienen, insbesondere die Asiatische Mörtelbiene. Sie gestaltet die Newsletter und die Instagram-Seite des EVB. Die Wahl erfolgt ohne Gegenstimme. Sie übernimmt das Amt zusätzlich zu ihren Aufgaben als Beisitzerin, für welches Amt sie ebenfalls ohne Gegenstimme gewählt wird.

Vertreter des EVB bei der SEG

Christoph Germann tritt von seinem Amt zurück. Marc Neumann ist bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Die Wahl erfolgt ohne Gegenstimme und Enthaltung.

Projekte mit der ANF

Es wurde ein Projekt von Frau Kamber eingereicht: Zusammen mit Stadtgrün Bern sollen Wildpflanzen zur Förderung von Käfern angebaut werden. Die Auswirkungen sollen mit einem Monitoring überprüft werden. Ein weiteres Projekt kann noch eingereicht werden, der Präsident ermutigt die Mitglieder, diese Chance zu nutzen. Der Fokus muss auf konkreten Schutzmassnahmen liegen.

Varia

Herr Roesti berichtet, dass die Redaktoren der „Entomo Helvetica“ in Zukunft aus den überschüssigen Mitteln der Zeitschrift eine Aufwandsentschädigung von jeweils CHF 500 erhalten sollen. Allfällige restliche Mittel sollen anteilsmässig an die Vereine zurückfliessen. Im Sinne einer Vernehmlassung wird darüber abgestimmt, es gibt keine Gegenstimmen.

Gemäss Herrn Baur erbrachte das Waldameiseninventar zahlreiche neue Fundmeldungen aus dem Kanton Bern. Weitere Meldungen werden gerne entgegengenommen.

Herr Cordillot hat zusammen mit dem Verein „Free the Bees“ ein Projekt gestartet, um Vorkommen wild lebender Honigbienen und ihre Überlebensfähigkeit in der Schweiz nachzuweisen. Bei Verdacht auf ein solches Volk kann dies gemeldet werden, die Mitglieder werden um Unterstützung gebeten (Infos folgen über den Newsletter, eine Website ist in Vorbereitung). Typisch für die Bienen ist, dass sie ihre Nester bevorzugt in der Höhe anlegen.

Anwesende

36 Mitglieder.

Schluss der Sitzung

21:40 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Der traditionelle Apéro fiel den Zeitläuften zum Opfer.

 

Protokoll der Sitzung vom 2.02.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 2.02.2021 – Diskussionsabend Artenschutz für Insekten (Artenschutzprojekt und Zusammenarbeit mit EVB/ANF)

Frau Kamber berichtet über ein geplantes Artenschutzprojekt, bei welchem Kopfweiden unter Stromleitungen gefördert werden sollen. Bei der Jugendherberge in Bern existieren bereits einige dieser Bäume. Bei Bangerten sollen an den Strommasten gepflanzte Kopfweiden eine ausgeräumte Agrarsteppe aufwerten. Dies benötigte umfangreiche Abklärungen, die Arbeitsgruppe hat bisher bereits etwa 100 Stecklinge gepflanzt. Von den Pflanzungen können insbesondere Käfer, aber auch Dipteren profitieren. Die Akzeptanz bei den Landwirten war bisher noch durchzogen. Das Projekt stösst im Kreis der Teilnehmenden auf Interesse und löst eine angeregte Diskussion aus, welche auch zu nützlichen Tipps an die Initiantin führt.

Herr Balkenohl plaudert aus seinem Käfer-Nähkästchen. Er stellt die aufwändige und teilweise mühsame Arbeit zur Revision einer Gruppe von fünf fälschlicherweise synonymisierten asiatischen Arten vor. Die genaue Analyse der Morphologie gibt deutliche Hinweise auf ihre Artverschiedenheit. Der Präsentation schliesst sich eine Diskussion über den Artbegriff und die Aufwände für die Publikation umfangreicher Artikel in Fachzeitschriften an.

Herr Straumann berichtet von einer Besprechung zum Thema Insektenschutz in Kanton Bern bei der Abteilung für Naturförderung. Er hat daran gemeinsam mit den Herren Wymann und Albrecht teilgenommen. Thema war eine Auslegeordnung zur Verbesserung der Situation für Insekten in der schwierigen Gemengelage von Landwirtschaft und Naturschutz. Der EVB soll als nächsten Schritt Hotspots der Biodiversität bei Insekten – besonders solche, die bisher nicht geschützt sind – identifizieren und der ANF melden (ausserhalb von Wäldern).

Ausserdem ist geplant, dass die Vereinsmitglieder Verstösse gegen den Naturschutz kommunizieren und Schutzkonzepte für gefährdete Arten mit erarbeitet. Zudem ist als flankierende Massnahme geplant, über die Medien und die Politik Druck aufsetzen, damit zumindest in den bisher vor Intensivierung noch verschont gebiebenen artenreichen Gebieten keine weitere Verschlechterungen (insbesondere Ausbringen von Gülle) stattfinden. Eine längere Diskussion über das komplizierte Thema folgt.

An die Mitglieder ergeht die Bitte, Kandidaten für die erwähnten Hotspots (z.B. mit mehr als 50 Tagfalterarten) und Gefährdungen der Biodiversität (insbesondere durch Ausbringen von Gülle) zu melden. Eine geeignete Anlaufstelle beim EVB ist noch festzulegen.

Geschäftliches

Auf die Verlesung der angestauten Protokolle wird grosszügig verzichtet.

Anwesende

27 Mitglieder, 0 Gäste, Total 27 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 5.01.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 5.01.2021 – Vortrag unseres Mitglieds Bähram Alagheband: «Von Kuckucksbienen und Kamelhalsfliegen» Vortrag über verschiedene Exkursionen in der Schweiz im Jahr 2020

14 Tage lang war Fotograf Bähram Alagheband in der Schweiz unterwegs. Er traf dabei auf schlafende Kuckucksbienen, bohrende Riesenholzwespen-Schlupfwespen und lauernde Kamelhalsfliegen. Die besten Bilder und Kurz-Videos aus diesen Trips in die Kantone Bern, Solothurn, Graubünden, Tessin, Zürich und Baselland gibt es in diesem spannenden Vortrag.

Der Referent hat im Jahr 2020 Exkursionen in verschiedene Gegenden der Schweiz unternommen. Er besuchte Graubünden, das Wallis, das Zürcher Unterland und sein heimatliches Solothurn. Dabei dokumentierte er seine Beobachtungen mit schönen Fotos und interessanten Videos. In Feldis/GR entdeckte er eine bunte Mischung an Insekten auf diversen Blüten, darunter ein nicht häufiger Glasflügler. Weitere bemerkenswerte Tiere waren Goldwespen, Schlupfwespen von beeindruckender Grösse, deren Eiablageaktivitäten er mit einem Zeitraffervideo darstellt.

Im Solothurner Jura entdeckte er Sandlaufkäfer und weitere Schlupfwespen. In Nennigkofen untersuchte er einen umgesägten Kirschbaum und fand mehrere Exemplare des Kirschbaum-Prachtkäfers.

Im Berner Oberland bei Wilderswil dokumentierte er einen Grünen Edelscharrkäfer, eine Faulholzmotte, einen Grossen Schillerfalter und Rote Wespen in einem beschädigten Nest.

Bei Rünenberg/BL fand er eine sehr vielfältige Landschaft vor, welche unter anderem die Heimat von Kamelhalsfliegen und Leuchtkäferlarven ist.

Im Tessin fand er bei Cardada vor allem Heuschrecken, aber auch einen beeindruckenden Weberbock. Bei Brusino Arsizio die aus Amerika eingewanderte Büffelzikade, eine Stelzenwanze und eine Bauchsammlerbiene.

Bei Glattfelden/ZH konnte er das EsparsettenWidderchen, den Kleinen Sonnenröschen-Bläuling, den Dünen-Sandlaufkäfer und einen Aaskäfer samt Larve beobachten. Ferner fand er Ödlandschrecken, die Heuschrecken-Sandwespe und den Bienenwolf mit Beute. Ausserdem konnte er die Hornissen-Schwebfliege, die Schwarze Mörtelbiene sowie eine sich putzende bzw. schlafende Kegelbiene fotografieren bzw. im Video festhalten.

An den Vortrag schliesst sich eine Diskussion über die Aufnahmetechnik des Fotografen an.

Geschäftliches

Wegen der nach wie vor notwendigen Beschränkungen sozialer Kontakte infolge der andauernden Coronavirus-Pandemie finden die Anlässe des EVB bis auf Weiteres online statt.

Es gibt sechs6 Personen, welche die Mitgliedschaft beim EVB beantragen. Da eine persönliche Vorstellung diesmal nicht möglich ist, hat der Präsident vorgängig ein Dokument mit Kurzportraits der Personen zukommen lassen. Alle Kandidatinnen und Kandidaten werden ohne Gegenstimme aufgenommen:

Monika Haueter, Liebistorf FR
Fabian Heussler, Münchenbuchsee
Jürg Hostettler, Muri BE
Roger Kohler, Spiegel b.B.
Marcel Niederberger, Brügg b.Biel
Yvonne Ott, Steffisburg

Anwesende

29 Mitglieder, dverse Gäste, Total ca. 40 Personen

Schluss der Sitzung

21:10 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Hauptversammlung vom 3.3.2020

Geschäftliches

Frau Bochud, welche an der letzten Sitzung in Abwesenheit aufgenommen wurde stellt sich noch persönlich vor.

Ruth Schumacher möchte dem EVB beitreten. Sie hat jahrelang in verschiedenen afrikaischen Ländern gelebt und interessiert sich seit dieser Zeit für Schmetterlinge. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Bericht des Sekretärs Protokoll der Hauptversammlung vom 3.3.2020 weiterlesen

Protokoll der Sitzung vom 3.12.2019 (Podiumsdiskussion)

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 3.12.2019 – Podiumsdiskussion Insektensterben

Podiumsdiskussion: «Insektensterben – Sind wir dem Untergang geweiht?»

Der dramatische Rückgang der Insekten bedroht auch das Überleben anderer Tiere und Pflanzen: Als Nahrung und Bestäuber sind Schmetterlinge, Fliegen, Wespen und Co. nämlich unentbehrlich. Ihr Verschwinden bedeutet somit auch das Ende vieler anderer Lebewesen. Auch von uns?

Auslöser der Debatte war die mittlerweile weltberühmte «Krefelder Studie». Bei unserer Podiumsdiskussion diskutierte einer der Verfasser mit anderen Expertinnen und Experten die verschiedenen Ursachen und Auswirkungen des Insektensterbens und was es braucht, um das Schlimmste abzuwenden.

Unter der Leitung von reatch diskutierten:

Eva Knop, Biologie-Dozentin, Universität Zürich und Agroscope Zürich
Hanspeter Latour
, Naturfotograf und Ex-Fussballtrainer, Thun
Martin Sorg
, Biologe, Entomologischer Verein Krefeld, Mit-Autor der «Krefelder Studie» über das Insektensterben
Hans-Peter Wymann, Insektenforscher und Wissenschaftlicher Illustrator am Naturhistorischen Museum Bern

Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Bern durchgeführt. Sie stiess auf grosses Publikumsinteresse, der Hörsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Geschäftliches

Anwesende

42 Mitglieder, ca. 160 Gäste, Total ca. 200 Personen

Schluss der Sitzung

21:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht