Protokoll der Sitzung vom 16.02.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 16.02.2021 – Zoom-Vortrag unseres Mitglieds Christoph Germann, NHM Basel: „Unauffällige Stäbchen – die Styphlini (Rüsselkäfer)“ Vorstellung einer Rüsselkäfergruppe

Der Referent ist beruflich am Museum in Basel tätig. Dort betreut er insbesondere die bekannte Sammlung von Georg Frey. Die heute betrachtete Gruppe von Rüsselkäfern, die Styphlini ist vergleichsweise klein (ca. 60 Taxa). Sie ist auch in der Schweiz und im Mittelmeergebiet vertreten. Die Tiere sind meist kleiner als 4 mm und schwierig zu finden, da sie vor allem die Bodenstreu bewohnen. Entsprechend haben sie viele Coleopterologen bisher vernachlässigt.

Eine gute erste Bearbeitung, welche die Grundlage für weitere Forschungen bildet wurde 1967 von Gonzalez erstellt. Bei richtiger, aber aufwändiger Präparation der Genitalien können zahlreiche wichtige Bestimmungsmerkmale sichtbar gemacht werden. Trotzdem ist die aktuelle systematische Position und Monophylie noch unsicher. Nach der Systematik erfolgt eine kurze Beschreibung der wesentlichen morphologischen Merkmale. Die Gruppe ist vor allem in der Westpalärktis verbreitet. Es gibt jedoch auch Funde auf Madagaskar, welche möglicherweise zu dieser Gruppe gehören.

Die Ökologie wird am Beispiel einer vor allem in Asteraceen als Larve minierenden Art vorgestellt. Sie ist jedoch generell noch schlecht bekannt. Die erfolgversprechendste Sammelmethode ist das sog. Gesiebeverfahren.

Anschliessend werden drei Gattungen (Orthochates, Styphlidius und Styphlus) mit jeweils einigen Arten sowie ihren Lebensräumen und Fundumständen näher vorgestellt. Darunter sind auch vom Referenten als Co-Autor neu beschriebene Arten aus Portugal und Kreta.

Eine Diskussion schliesst sich an den Vortrag an. Der Referent ist dankbar für Exemplare von Rüsselkäfern, welche ihm Mitglieder zukommen lassen.

An den Vortrag schliesst sich eine Diskussion mit Fragerunde an.

Geschäftliches

Anwesende

34 Mitglieder, 1 Gast, Total 35 Personen

Schluss der Sitzung

21:30 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 2.02.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 2.02.2021 – Diskussionsabend Artenschutz für Insekten (Artenschutzprojekt und Zusammenarbeit mit EVB/ANF)

Frau Kamber berichtet über ein geplantes Artenschutzprojekt, bei welchem Kopfweiden unter Stromleitungen gefördert werden sollen. Bei der Jugendherberge in Bern existieren bereits einige dieser Bäume. Bei Bangerten sollen an den Strommasten gepflanzte Kopfweiden eine ausgeräumte Agrarsteppe aufwerten. Dies benötigte umfangreiche Abklärungen, die Arbeitsgruppe hat bisher bereits etwa 100 Stecklinge gepflanzt. Von den Pflanzungen können insbesondere Käfer, aber auch Dipteren profitieren. Die Akzeptanz bei den Landwirten war bisher noch durchzogen. Das Projekt stösst im Kreis der Teilnehmenden auf Interesse und löst eine angeregte Diskussion aus, welche auch zu nützlichen Tipps an die Initiantin führt.

Herr Balkenohl plaudert aus seinem Käfer-Nähkästchen. Er stellt die aufwändige und teilweise mühsame Arbeit zur Revision einer Gruppe von fünf fälschlicherweise synonymisierten asiatischen Arten vor. Die genaue Analyse der Morphologie gibt deutliche Hinweise auf ihre Artverschiedenheit. Der Präsentation schliesst sich eine Diskussion über den Artbegriff und die Aufwände für die Publikation umfangreicher Artikel in Fachzeitschriften an.

Herr Straumann berichtet von einer Besprechung zum Thema Insektenschutz in Kanton Bern bei der Abteilung für Naturförderung. Er hat daran gemeinsam mit den Herren Wymann und Albrecht teilgenommen. Thema war eine Auslegeordnung zur Verbesserung der Situation für Insekten in der schwierigen Gemengelage von Landwirtschaft und Naturschutz. Der EVB soll als nächsten Schritt Hotspots der Biodiversität bei Insekten – besonders solche, die bisher nicht geschützt sind – identifizieren und der ANF melden (ausserhalb von Wäldern).

Ausserdem ist geplant, dass die Vereinsmitglieder Verstösse gegen den Naturschutz kommunizieren und Schutzkonzepte für gefährdete Arten mit erarbeitet. Zudem ist als flankierende Massnahme geplant, über die Medien und die Politik Druck aufsetzen, damit zumindest in den bisher vor Intensivierung noch verschont gebiebenen artenreichen Gebieten keine weitere Verschlechterungen (insbesondere Ausbringen von Gülle) stattfinden. Eine längere Diskussion über das komplizierte Thema folgt.

An die Mitglieder ergeht die Bitte, Kandidaten für die erwähnten Hotspots (z.B. mit mehr als 50 Tagfalterarten) und Gefährdungen der Biodiversität (insbesondere durch Ausbringen von Gülle) zu melden. Eine geeignete Anlaufstelle beim EVB ist noch festzulegen.

Geschäftliches

Auf die Verlesung der angestauten Protokolle wird grosszügig verzichtet.

Anwesende

27 Mitglieder, 0 Gäste, Total 27 Personen

Schluss der Sitzung

22:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 19.01.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 19.01.2021 – Zoom-Vortrag unseres Mitglieds Michael Balkenohl: «Peloponnes, ein Exkursionsbericht» Entomologischer Reisebericht

Der Referent gibt zunächst einen Abriss über das Exkursionsgebiet, die Halbinsel Peloponnes in Griechenland, es war seine erste Exkursion dorthin. Die Untersuchungsgebiete verteilten sich über die ganze Halbinsel und reichten von der Meeresküste bis zum Gebirge. Die Herbergssuche erwies sich als recht einfach. Jedes Dorf hat eine Kirche, daneben gibt es eine Beiz, wo man Empfehlungen für Unterkünfte erhält.

Gleich am ersten Halt fand der Referent interessante Käfer erbeutet. Die Gegend wird von Ziegen beweidet, aber recht extensiv. An der Küste bei Kaloghria war die Suche nach einem bestimmten Laufkäfer geplant, von welchem bisher nur zwei Exemplare aus Griechenald bekannt waren. Die nächtliche Suche am Strand war sehr erfolgreich, jedoch gelangen auch Nachweise im schattigen Pinienwald. Beifänge waren Skorpione, eine Sandboa (die einzige europäische Riesenschlange) und diverse Schildkröten.

An einer mykenischen Festung gelang der Fund einer weiteren, ähnlichen Scarythes-Art. Auch interessante Rosen- und Bockkäfer waren zu sehen. Ein vermodernder Ulmenstamm offenbarte bei näherer Untersuchung Schnecken, eine Kröte und wie erhofft zahlreiche Käferlarven. Auch die schöne Flora war ergiebige Quelle für Käfer und weitere Insekten.

Nächste Station war das Taygetos-Gebirge, auch hier wieder mit zahlreichen blühenden Pflanzen und entsprechenden Insekten. Darunter befanden sich Prachtkäfer, diverse Laufkäfer, Nachtfalter, aber auch Spinnen und weitere Schildkröten. Unter Steinen kamen Ameisen-Schlangen und eine neue Carabidenart zum Vorschein.

Der naturnahe Wald beherbergte zahlreiche interessante Käfer, darunter scheue Prachtkäfer und beeindruckende Bockkäfer. Der Referent hat vor, dieses interessante Gebiet erneut zu bereisen.

An den Vortrag schliesst sich eine Diskussion mit Fragerunde an.

Geschäftliches

Anwesende

21 Mitglieder, 1 Gast, Total 22 Personen

Schluss der Sitzung

21:10 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 5.01.2021

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 5.01.2021 – Vortrag unseres Mitglieds Bähram Alagheband: «Von Kuckucksbienen und Kamelhalsfliegen» Vortrag über verschiedene Exkursionen in der Schweiz im Jahr 2020

14 Tage lang war Fotograf Bähram Alagheband in der Schweiz unterwegs. Er traf dabei auf schlafende Kuckucksbienen, bohrende Riesenholzwespen-Schlupfwespen und lauernde Kamelhalsfliegen. Die besten Bilder und Kurz-Videos aus diesen Trips in die Kantone Bern, Solothurn, Graubünden, Tessin, Zürich und Baselland gibt es in diesem spannenden Vortrag.

Der Referent hat im Jahr 2020 Exkursionen in verschiedene Gegenden der Schweiz unternommen. Er besuchte Graubünden, das Wallis, das Zürcher Unterland und sein heimatliches Solothurn. Dabei dokumentierte er seine Beobachtungen mit schönen Fotos und interessanten Videos. In Feldis/GR entdeckte er eine bunte Mischung an Insekten auf diversen Blüten, darunter ein nicht häufiger Glasflügler. Weitere bemerkenswerte Tiere waren Goldwespen, Schlupfwespen von beeindruckender Grösse, deren Eiablageaktivitäten er mit einem Zeitraffervideo darstellt.

Im Solothurner Jura entdeckte er Sandlaufkäfer und weitere Schlupfwespen. In Nennigkofen untersuchte er einen umgesägten Kirschbaum und fand mehrere Exemplare des Kirschbaum-Prachtkäfers.

Im Berner Oberland bei Wilderswil dokumentierte er einen Grünen Edelscharrkäfer, eine Faulholzmotte, einen Grossen Schillerfalter und Rote Wespen in einem beschädigten Nest.

Bei Rünenberg/BL fand er eine sehr vielfältige Landschaft vor, welche unter anderem die Heimat von Kamelhalsfliegen und Leuchtkäferlarven ist.

Im Tessin fand er bei Cardada vor allem Heuschrecken, aber auch einen beeindruckenden Weberbock. Bei Brusino Arsizio die aus Amerika eingewanderte Büffelzikade, eine Stelzenwanze und eine Bauchsammlerbiene.

Bei Glattfelden/ZH konnte er das EsparsettenWidderchen, den Kleinen Sonnenröschen-Bläuling, den Dünen-Sandlaufkäfer und einen Aaskäfer samt Larve beobachten. Ferner fand er Ödlandschrecken, die Heuschrecken-Sandwespe und den Bienenwolf mit Beute. Ausserdem konnte er die Hornissen-Schwebfliege, die Schwarze Mörtelbiene sowie eine sich putzende bzw. schlafende Kegelbiene fotografieren bzw. im Video festhalten.

An den Vortrag schliesst sich eine Diskussion über die Aufnahmetechnik des Fotografen an.

Geschäftliches

Wegen der nach wie vor notwendigen Beschränkungen sozialer Kontakte infolge der andauernden Coronavirus-Pandemie finden die Anlässe des EVB bis auf Weiteres online statt.

Es gibt sechs6 Personen, welche die Mitgliedschaft beim EVB beantragen. Da eine persönliche Vorstellung diesmal nicht möglich ist, hat der Präsident vorgängig ein Dokument mit Kurzportraits der Personen zukommen lassen. Alle Kandidatinnen und Kandidaten werden ohne Gegenstimme aufgenommen:

Monika Haueter, Liebistorf FR
Fabian Heussler, Münchenbuchsee
Jürg Hostettler, Muri BE
Roger Kohler, Spiegel b.B.
Marcel Niederberger, Brügg b.Biel
Yvonne Ott, Steffisburg

Anwesende

29 Mitglieder, dverse Gäste, Total ca. 40 Personen

Schluss der Sitzung

21:10 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Hauptversammlung vom 3.3.2020

Geschäftliches

Frau Bochud, welche an der letzten Sitzung in Abwesenheit aufgenommen wurde stellt sich noch persönlich vor.

Ruth Schumacher möchte dem EVB beitreten. Sie hat jahrelang in verschiedenen afrikaischen Ländern gelebt und interessiert sich seit dieser Zeit für Schmetterlinge. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Bericht des Sekretärs Protokoll der Hauptversammlung vom 3.3.2020 weiterlesen

Protokoll der Sitzung vom 04.02.2020

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 04.02.2020 – Vortrag unserer Mitglieder Martin Albrecht, Bolligen und Bernhard Jost, Münsingen: «Schmetterlinge und andere Tiere im Iran». Vortrag über verschiedene Insekten und andere Tiere im Iran.

Die beiden Referenten reisten Ende Mai 2018 zusammen mit Thomas Kissling aus Bülach für knapp zwei Wochen in den Iran um insbesondere das Elburs-Gebirge im Norden des Landes zu erkunden. In der Obhut eines einheimischen Fahrers verlief die Reise unkompliziert und – abgesehen von einigen Pannen des etwas altersschwachen Fahrzeugs – problemlos. Übernachtet wurde in Gästehäusern und Hotels, welche in der Regel einen recht akzeptablen Standard aufwiesen.

Tagsüber unternahmen die Entomologen in der ersten Woche Exkursionen in die Berge nördlich der Provinzhauptstadt Zanjan (etwa 250 km westlich von Teheran). Dabei wurde, auch dank des ungewöhnlich regenreichen Frühjahrs, eine beeindruckende Artenzahl an Schmetterlingen aber auch Heuschrecken, Käfern und anderen Sechsbeinern beobachtet, aber auch Reptilien wie der Scheltopusik, Agamen und eine Schildkröte. Im Gebirge war noch ein deutlicher Frühjahrsaspekt festzustelle. Deshalb waren die vom Sekretär gesuchten Dickkopffalter der Gattung Carcharodus leider noch kaum anzutreffen. Trotzdem zeigte der Vortrag einen guten Überblick der Insekten und anderen Tiere im Iran.

Ein Tag war der Erkundung des reichen kulturellen Erbes des Iran gewidmet. Bei einem Ausflug nach Takht-e-Soleiman wurde die Weltkulturerbestätte mit ihrem artesischen See und den eindrücklichen Ruinen des zoroastrischen Feuertempels in Augenschein genommen. Dort wie auch in allen anderen aufgesuchten Gebieten gab es praktisch keine anderen ausländischen Touristen. Trotz Ramadan konnte  war dank des Status als „Reisende“ jederzeitige Nahrungsaufnahme sogar direkt neben der Strasse möglich.

Beim zweiten Teil des Aufenthalt war Teheran die Ausgangsbasis für weitere Exkursionen in die Berge nördlich und östlich der Stadt. Dabei gelangen weitere Einblicke in die Biodiversität des Elburs-Gebirges. Am letzten Tag wurde dann noch der historische Golestan-Palast im Zentrum besichtigt.

Geschäftliches

Anwesende

27 Mitglieder, 2 Gäste, Total 29 Personen

Schluss der Sitzung

21:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 21.01.2020

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 21.01.2020 – Vortrag unseres Mitglieds Dominik Hofer, Langnau i.E.: «Lust auf Regenwald?» Vortrag über Biodiversität im Regenwald Südamerikas

Der Referent berichtet in seiner üppig bebilderten Präsentation über mehrere Reisen. Diese führten ihn in die Regenwälder Costa Ricas, Perus und Ecuadors. Nach einleitenden Bemerkungen zur Geographie und Vegetation Südamerikas stellt er zunächst den Amazonas vor welcher der wasserreichste Fluss der Welt ist. Die Regenwälder weisen eine enorme Artenvielfalt auf. Es werden Symbiosen zwischen Ameisen und an Pflanzen saugenden Insekten vorgestellt. Ausserdem faszinierende Beispiele für Tarnung und Mimikry: Spinne als Ameise, Stabheuschrecken und Heliconus-Falter. Zahlreiche Fotos, welche unter erschwerten Licht- und Wetterbedingungen entstaden sind, zeigen die Farben- und Formenvielfalt der Fauna. Diese ist besonders bei Schmetterlingen, Käfern, Zikaden, Heuschrecken, Prachtbienen und Spinnen zu beobachten ist.

Östliche Winde transportieren Staub aus der Sahara nach Südamerika, dadurch wird das Amazonasgebiet mit Nährstoffen versorgt. Der Lebensraums ist durch Abholzung, vorwiegend für die Rinderzucht gefährdet, somit ist die Biodiversität akut bedroht.

Neben sechsbeinigen Tieren werden auch Wirbeltiere in Form von Vögeln (insgesamt kommen im Amazonasgebiet 2500 Arten vor), Schlangen, Kröten, Eidechsen und Fledermäusen präsentiert, insbesondere aber die unglaubliche Vielfalt an teils giftigen Froscharten. Von diesen kommen teilweise 30-40 Arten pro Quadratkilometer vor. Sie haben sehr unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien entwickelt. Neben diesen Fröschen gibt es viele weitere Gifttiere, darunter Schlangen, Spinnen, aber auch zahlreiche Raupen.

Auch Fotos von Flussdelphinen und einigen Affenarten gelangen dem Referenten. Das Ziel, mit dem Vortrag die Biodiversität im Regenwald Südamerikas zu präsentieren wurde eindrücklich erreicht.

Geschäftliches

Anwesende

26 Mitglieder, 5 Gäste, Total 31 Personen

Schluss der Sitzung

21:55 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 07.01.2020

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 07.01.2020 – Diskussionsabend Biodiversität und Zygaena osterodensis.

Herr Pflugshaupt wünscht sich für 2020 eine zunehmende Biodiversität und zeigt einschlägige Bilder aus seinem naturnahen Garten. Er stellt Balkenschröter, Rosenkäfer und Schmetterlinge von ganz klein bis ganz gross vor. Auch Grillen bewohnen die kleine Oase sowie Wildbienen, diverse Wespen, Libellen, Zikaden und Spinnen. Die Metamorphose der Waldschabe wird fotografisch festgehalten.

Herr Fluri berichtet von seinem ANF-Projekt zur Förderung des Widderchens Zygaena osterodensis im Lötschental. Lebensraum der Art sind Wälder. Als Raupennahrung wurde Wald-Wicke nachgewiesen. Dies ist ein Neunachweis für die Schweiz. Die Pflanze benötigt halbschattige Standorte wie Waldwege, Schlagfluren oder Lawinenrunsen. Geeignete Pflegemassnahmen sollen die langfristige Erhaltung der Lebensräume sicherstellen. Intensive Mahd der Wegränder ist ein Problem.

Geschäftliches

Das Protokoll der Podiumsdiskussion vom 3. Dezember 2019 wird verlesen und genehmigt.

Es gibt bereits wieder drei Personen, welche die Mitgliedschaft beim EVB beantragen. Sarah Rohr schreibt ihre Masterarbeit über Spinnen im Selhofer Zopfen. Sie möchte im Verein gerne Networking betreiben und Einblick in andere Arthropodengruppen erhalten.

Kilian Schlunegger arbeitet bei der ANF und schreibt z.Zt. eine Bachelorarbeit über Laufkäfer. Ihn interessiert vor allem der wissenschaftliche Austausch im Verein.

Franziska Witschi hat Biologie studiert und ist Spezialistin für Wanzen. Sie arbeitet bei Naturaqua Bern.

Es wurde über die Beitrittsgesuche abgestimmt und alle wurden einstimmig angenommen.

Anwesende

24 Mitglieder, 0 Gäste, Total 24 Personen

Schluss der Sitzung

21:45 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 17.12.2019

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 27.12.2019 – Diskussionsabend: Nachlese Podiumsdiskussion

Im Nachgang zur Podiumsdiskussion vom 3. 12. hat es noch ein Radiointerview mit Hans-Peter Wymann und diverse Presseberichte gegeben. Herr Wolf fühlte sich beim Blick auf das Publikum an seine Predigten erinnert: Die Anwesenden gehörten schon alle zu den „Gläubigen“. Wichtig wäre es jedoch, die Landwirte zu sensibilisieren. Herr Adamek hat einige kritische Anmerkungen zur Statistik der Krefelder Studie. Herrn Baur ist diese zu pauschal, und er weist darauf hin, dass es bisher kaum konkrete Kritik an dieser Studie gibt. Am generellen Negativtrend gibt es keine Zweifel. Es wird auf die ungenügende Ausbildung von Bauern und Gärtnern in ökologischen Belangen hingewiesen.

Herr Cordillot berichtet über einen Einsatz für „Plan B“ bei SF DRS. Ausserdem erwähnt er Bestrebungen zur Kommerzialisierung von Ameisen und anderen Insekten. Entsprechende Onlineshops nehmen zu. Auch Falter der endemischen Erebia christi tauchten in einem Onlineshop auf. Herr Wymann empört sich über die Diskrepanz zwischen Sammelverboten und „ordnungsgemässer Landwirtschaft“ mit ihren ungleich schlimmeren Auswirkungen auf die Biodiversität. Auch die unsägliche „Apollofrevel-Story“ wird noch einmal erwähnt. Die gesetzlichen Regulierungen bringen bei Insekten bekanntlich nichts für den Artenschutz, behindern jedoch nachhaltig die Forschungsarbeit.

Kaspar Lanz präsentiert seine Maturaarbeit zum Vorkommen asiatische Marienkäfer (Harmonia ayxridis) im Raum Bern. Die Art hat ein vielfältiges Äusseres, ist polyphag und ernährt sich auch von Früchten. Von ca. 180 gesammelten Marienkäfern waren ein Drittel H. ayxridis, der Rest verteilte sich auf 15 weitere Arten.

Herr Bryner stellt das neue Buch von Jürg Schmid über Kleinschmetterlinge der Alpen vor, das Ergebnis zahlreicher Gebirgsexkursionen und Zuchte des Autors.

Geschäftliches

Der Präsident weist auf die Möglichkeit hin, Projekte mit der ANF durchzuführen. Vorschläge sind bis Ende Februar über unserer Website einzureichen.

Die Protokolle vom 5. und 19. November 2019 werden verlesen und genehmigt.

Anwesende

21 Mitglieder, 0 Gäste, Total 21 Personen

Schluss der Sitzung

21:40 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Protokoll der Sitzung vom 3.12.2019 (Podiumsdiskussion)

Entomologisches

Protokoll der Sitzung vom 3.12.2019 – Podiumsdiskussion Insektensterben

Podiumsdiskussion: «Insektensterben – Sind wir dem Untergang geweiht?»

Der dramatische Rückgang der Insekten bedroht auch das Überleben anderer Tiere und Pflanzen: Als Nahrung und Bestäuber sind Schmetterlinge, Fliegen, Wespen und Co. nämlich unentbehrlich. Ihr Verschwinden bedeutet somit auch das Ende vieler anderer Lebewesen. Auch von uns?

Auslöser der Debatte war die mittlerweile weltberühmte «Krefelder Studie». Bei unserer Podiumsdiskussion diskutierte einer der Verfasser mit anderen Expertinnen und Experten die verschiedenen Ursachen und Auswirkungen des Insektensterbens und was es braucht, um das Schlimmste abzuwenden.

Unter der Leitung von reatch diskutierten:

Eva Knop, Biologie-Dozentin, Universität Zürich und Agroscope Zürich
Hanspeter Latour
, Naturfotograf und Ex-Fussballtrainer, Thun
Martin Sorg
, Biologe, Entomologischer Verein Krefeld, Mit-Autor der «Krefelder Studie» über das Insektensterben
Hans-Peter Wymann, Insektenforscher und Wissenschaftlicher Illustrator am Naturhistorischen Museum Bern

Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Bern durchgeführt. Sie stiess auf grosses Publikumsinteresse, der Hörsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Geschäftliches

Anwesende

42 Mitglieder, ca. 160 Gäste, Total ca. 200 Personen

Schluss der Sitzung

21:00 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht