Aufruf Asiatische Mörtelbiene melden; zwei Weibchen im Kampf; Oberhofen am Thunersee, CC-BY-SA 4.0 Maria Merz, Schweiz

Asiatische Mörtelbiene melden!

Der Aufruf zum Mitteilen von Beobachtungen geht in die zweite Runde. Daher die dringende Bitte: Asiatische Mörtelbiene melden!

Dank zahlreicher Meldungen in Folge eines Aufrufs mit dem Titel: «Die Asiatische Mörtelbiene in der Schweiz – Gekommen um zu bleiben?» im Jahr 2018 auf der Website des Entomologischen Verein Berns konnten einige spannende neue Fundorte der eingewanderten asiatischen Mörtelbiene (Megachile sculpturalis) verzeichnet werden.

Es stellte sich heraus, dass sich die exotische Wildbiene bereits in jeder Region der Schweiz angesiedelt hat. In Bern ist Bethlehem ein Hotspot der asiatischen Mörtelbiene. Somit ist das Verbreitungsgebiet innerhalb der Schweiz wesentlich weiter ausgedehnt als letztes Jahr noch angenommen. Auch hinsichtlich der Geschwindigkeit, mit welcher sich die Wildbiene über Europa ausbreitet, gibt es erste Anhaltspunkte. Molekular biologische Analysen verschiedener europäischer Populationen der asiatischen Mörtelbiene spiegeln eine äusserst rasante Ausdehnung wider.

Man sieht die aus Asien stammende Wildbiene häufig in künstlichen Nistanlagen, sogenannten «Bienen- oder Insektenhotels», in den Monaten von Juli bis August.

Asiatische Mörtelbiene melden. Ein Aufruf zur Beobachtung dieser invasiven Art. Nisthilfe mit Zellen.
Ein Bambusröhrchen dient der Asiatischen Mörtelbiene als Nistanalage. Dort trägt sie Pollen ein als Nahrung für ihre Larven, die wie bei vielen anderen Wildbienen auch nach Geschlechtern getrennt abgelegt werden: die Männchen verlassen einige Tage früher das Nest und werden deshalb näher zum Ausgang gelegt als weibliche Larven (Bern 2019). CC-BY-SA 4.0 Julia Lanner, Bern, Schweiz.

Dort bezieht die Asiatische Mörtelbiene Bambus- bzw. Pappröhrchen mit einem Durchmesser von mindestens 9 mm um ihre Nachkommen aufzuziehen. Neben ihr sind dort auch andere in Hohlräumen nistende Wildbienen anzutreffen, wie zum Beispiel Mauer- oder Löcherbienen. Jedoch ist die asiatische Mörtelbiene anhand ihrer stattlichen Grösse und auffälligen Erscheinung eindeutig von heimischen Wildbienen zu unterscheiden.

Bisher wurden zwei Fälle beobachtet, wie die von Wespen und Holzbienen belegten Niströhrchen von der asiatischen Wildbiene leergeräumt wurden. Julia Lanner untersucht daher dieses Konkurrenzverhalten um geeignete Nistplätze in ihrer Doktorarbeit. Potentielle Beobachtungen werden auch 2019 wieder gerne unter asiatische_moertelbiene@outlook.com entgegengenommen. Daher bitte die Asiatische Mörtelbiene melden! Folgt Julia’s Projekt über die asiatische Mörtelbiene auf Instagram: asiatische_moertelbiene.


Beitragsbild: Zwei Weibchen der asiatischen Mörtelbiene im Kampf um einen geeigneten Nistplatz bei Oberhofen am Thunersee. CC-BY-SA-4.0 Maria Merz, Oberhofen, Schweiz.